Blockade der Elbbrücken: Geldstrafe für 59-jährigen Klima-Aktivisten
Vor zwei Jahren hatten Klima-Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe "Letzte Generation" im Berufsverkehr die Hamburger Elbbrücken blockiert. Deshalb war ein 59-Jähriger zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Am Mittwoch lehnte das Hamburger Landgericht seine Berufung dagegen ab.
Der dreifache Familienvater ist in der Gruppe "Letzte Generation" aktiv und hat schon öfters Straßen blockiert. Vor zwei Jahren saß er im Berufsverkehr mitten auf der Billhorner Brückenstraße. Nach einer Viertelstunde war die Kreuzung wieder geräumt, aber bis dahin habe sich der Ingenieur wegen versuchter Nötigung strafbar gemacht, so das Gericht. Der 59-Jährige war bereits vom Amtsgericht Harburg zu einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt worden. Dagegen war er in Berufung gegangen.
"Ich bin auf unzählige Klimaschutz-Demonstrationen gegangen. Da wurden wir von der Politik nur belächelt", sagte der 59-Jährige. Er habe keine andere Chance gesehen, Aufmerksamkeit für den Klimaschutz zu bekommen, und die Blockade habe auch nur wenige Minuten gedauert. "Den Seitenhieb auf die Bauern, die eine Autobahnausfahrt über Stunden blockiert haben, spare ich mir mal," sagte er noch. Da konnte sich auch der Vorsitzende Richter ein Lächeln nicht verkneifen. Der hätte den Prozess auch gegen eine kleine Geldbuße eingestellt, das hat die Staatsanwältin aber nicht mitgemacht.