Wahltag in Hamburg: Höhere Beteiligung als vor fünf Jahren
In Hamburg haben am Sonntag neben der Europawahl auch die Bezirksversammlungswahlen stattgefunden. Die Beteiligung war höher als bei den Wahlen vor fünf Jahren.
Insgesamt waren mehr als 1,3 Millionen Stimmberechtigte in Hamburg aufgerufen, das Europaparlament und die sieben Bezirksversammlungen zu wählen. Die Auszählung der Wahlen erfolgte an zwei Tagen. Am Sonntag wurden zunächst die Hamburger Stimmen für die Europawahl ausgezählt. Am Montag folgten die Stimmen für die Bezirkswahlen.
Wahlbeteiligung um mehrere Prozentpunkte gestiegen
Bei der Europawahl gaben 65,7 Prozent der Wahlberechtigten in Hamburg ihre Stimme ab - das waren 3,8 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2019 (61,9 Prozent). Auch bei den Bezirksversammlungswahlen nahm die Beteiligung deutlich zu: Sie lag bei 62,4 Prozent und damit 4,4 Prozentpunkte höher als vor fünf Jahren (58 Prozent).
Wähler in Hamburg durften bis zu elf Kreuze machen
Wie schon bei den Bezirkswahlen durften auch bei der Europawahl zum ersten Mal 16- und 17-Jährige abstimmen. Wahlberechtigte Personen hatten in Hamburg bis zu elf Stimmen - davon zehn bei der Bezirksversammlungswahl und eine bei der Europawahl. Bei den Bezirkswahlen verteilten sich jeweils fünf Stimmen auf die Bezirksliste und die Wahlkreisliste.
Bei der Europawahl standen 34 Parteien auf dem Wahlzettel. Für die Bezirksversammlungswahlen gab es in den 54 Wahlkreisen der Stadt insgesamt 61 verschiedene Stimmzettel. In den Bezirken gab es insgesamt rund 1.700 Kandidatinnen und Kandidaten.
Mehrere Pannen am Wahltag
Nicht alles lief rund am Wahltag in Hamburg, wie NDR 90,3 berichtete: In einem Wahllokal in Eimsbüttel fehlten plötzlich Stimmzettel. Menschen konnten zeitweise nicht wählen, weil zu wenig Kartons geliefert worden waren. Daraufhin wurden 900 Stimmzettel nachgeliefert und es konnte weitergewählt werden. Nicht zu wenig, sondern falsch gelieferte Stimmzettel gab es in einem Wahllokal in Wandsbek - nämlich Europawahl-Zettel aus Sachsen-Anhalt. Diese wurden aussortiert.
Mehr Probleme verursachten falsche Wahlkreis-Zettel in zwei Wahllokalen in Altona und Hamburg-Mitte. Die roten Zettel waren offensichtlich mit anderen Wahlkreisen vertauscht worden. In Altona wurde der Fehler schnell bemerkt: Die neun Menschen, die bis dahin gewählt hatten, wurden ausfindig gemacht. Mitarbeitende des Bezirksamts fuhren zu ihnen nach Hause und luden sie zur korrekten Wahl ein. Eine Person wurde zunächst nicht angetroffen. In dem anderen betroffenen Wahllokal, das sich in Mümmelmannsberg befindet, wurde die gleiche Panne erst nach zwei Stunden bemerkt. 54 Menschen waren betroffen und sollten ausfindig gemacht werden.