Bezirk Eimsbüttel: SPD setzt sich für begrünte Straßenlaternen ein
Begrünte Straßenlaternen - mit dieser Idee will die SPD in Eimsbüttel für besseres Klima sorgen. Über einen Antrag für ein Pilotprojekt soll die Bezirksversammlung abstimmen.
Es klinge ungewöhnlich, aber es müssten innovative Wege gefunden werden, um die Luftqualität zu verbessern und Lebensraum für Insekten zu schaffen, meint Janina Satzer, SPD-Abgeordnete in Eimsbüttel. Begrünte Straßenlaternen können für gutes Mikroklima und mehr Artenvielfalt sorgen. Das Motto heißt: maximale Blattmasse auf kleinstem Raum. Dafür sei nicht jede Pflanze geeignet. Robust und pflegeleicht sollten sie sein - am besten sogenannte Selbstklimmer. Das sind Pflanzen, die keine zusätzliche Rankhilfe brauchen.
Begrünung mit Wildem Wein oder Efeu möglich
Vor allem dort, wo konventionelle Bepflanzung nicht möglich ist, könnten begrünte Lampen eine Lösung sein. Im österreichischen Villach funktioniere die Laternenberankung schon lange. Wilder Wein oder Efeu würden häufig bei Mastbegrünung eingesetzt, denn einmal oben angekommen, klettern die Triebe nicht weiter, heißt es im SPD-Antrag. Die Leuchtkraft der Laterne würde also nicht beeinträchtigt.
SPD schlägt Patenschafts-Konzept vor
Die Kosten für so ein Projekt seien gering und könnten, so der Vorschlag der SPD, auch von Patinnen und Paten übernommen werden. "Eine Patenschaft für eine Straßenlaterne könnte nicht nur die Kosten decken, sondern auch das Bewusstsein für den Umweltschutz in der Gemeinschaft stärken", so Satzer.
Naturschützer sind skeptisch
Malte Siegert vom NABU Hamburg sieht jede Maßnahme, die ergriffen wird, potenziell nicht unvernünftig, hat aber auch Zweifel. "Die richtig großen Maßnahmen, die auch in der Biodiversität etwas bringen, die unterlässt man oder finanziert sie nicht vernünftig oder macht eben gleichzeitig durch die Stadtentwicklung auch ganz viel Fläche kaputt. Und da kann dann leider eine Laternen- oder Bushäuschenbegrünung das nicht mehr auffangen."
Verkehrsbehörde will vorerst nicht beurteilen
Ob der Antrag überhaupt umsetzbar ist, wollte die Verkehrsbehörde nicht beurteilen. Dazu müsse der Antrag erst beschlossen werden. Wann und ob das geschieht, ist noch offen. Aktuell hat die Bezirksversammlung ihn an den Umweltausschuss überwiesen.