Betrug in der Logistikbranche: Prozessauftakt in Hamburg
Seit Dienstag müssen sich fünf Männer und eine Frau vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Der Vorwurf: Sie sollen Sozialversicherungsbeiträge und Umsatzsteuer in Millionenhöhe hinterzogen haben.
Die Angeklagten arbeiteten für eine Zeitarbeitsfirma, die Mitarbeitende an Logistikfirmen vermittelte: Lagerarbeiter, Kommissioniererinnen, Gabelstaplerfahrer. Große Konzerne wie Penny, Edeka oder Fiege heuerten bei der Firma Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen an. Was sie dabei nicht wussten: Beim Finanzamt und den Krankenkassen tauchte die Zeitarbeitsfirma gar nicht als Arbeitgeber auf.
Millionenschwerer Schaden durch gefälschte Rechnungen
Laut der Staatsanwaltschaft meldeten die Angeklagten die Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen nämlich bei Scheinfirmen an, drückten ihnen den Lohn bar in die Hand und behielten die Krankenkassenbeiträge ein. Der Innungskrankenkasse sollen dadurch fast drei Millionen Euro entgangen sein. Außerdem sollen die Angeklagten fingierte Rechnungen gestellt und dadurch Umsatzsteuer in Höhe von mehreren Millionen Euro hinterzogen haben.
Im Dezember 2018 durchsuchten Ermittler und Ermittlerinnen die Räume der Zeitarbeitsfirma und stellten Beweise sicher. Trotzdem sollen die Angeklagten weitergemacht haben. Der Prozess wird das Hamburger Landgericht bis ins nächste Jahr hinein beschäftigen.