Besuch in Hamburg: Drogenbeauftragter will Kurskorrektur
Die Zahl der Drogentoten steigt wieder - allein in Hamburg waren es im vergangenen Jahr 96 Menschen, die nach dem Konsum illegaler Drogen gestorben sind. Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert machte sich am Mittwoch in Hamburg deshalb für eine Kurskorrektur in der Drogenpolitik stark.
Er setzt unter anderem auf das sogenannte Drug-Checking - wer Drogen konsumiert, könne sie damit vorher kostenlos auf Verunreinigungen und Zusatzstoffe testen lassen. "Drug-Checking ermöglicht, Leben zu retten. Das ist ein wesentliches Merkmal, das sollte man nicht links liegen lassen, das sollte man nutzen", so Blienert.
Bisherige Drogenpolitik mit mehr Verboten
Das ist wäre Abkehr von der bisherigen Drogenpolitik, die viel stärker auf Verbote gesetzt hat. Dazu gehört für Blienert auch, häufiger als bisher Diamorphin zu verschreiben - also Heroin auf Rezept. "In der Schweiz gibt es sehr gute Erfahrungen damit und ich glaube, wir sollten auch in Deutschland von diesen Vorteilen profitieren, deshalb setze ich mich dafür ein."
Blienert für Legalisierung von Cannabis
Blienert, der seit Anfang vergangenen Jahres Drogenbeauftragter der Bundesregierung ist, unterstützt auch die Legalisierung von Cannabis. Nach seiner Überzeugung ist es keine Einstiegsdroge. In Hamburg lobte er unter anderem die Drogen-Konsum-Räume, die es in der Stadt gibt - beispielsweise beim "Stay Alive" in Altona.