Drogenbeauftragter in Hamburg: "Ziel ist Nichtrauchergesellschaft"
Werbung für Zigaretten ist schon weitgehend verschwunden - dem Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert reicht das aber noch nicht. Er wolle möglichst alle Hintertüren für Werbung schnell schließen, sagte Blienert NDR 90,3. Er war am Weltnichtrauchertag zu Besuch in Hamburg.
Die Anti-Tabak-Politik in Neuseeland ist das Vorbild für Blienert. Das Land will bis 2025 praktisch rauchfrei werden. So schnell werde es in Deutschland nicht gehen, sagte der Bundesdrogenbeauftragte am Mittwoch in der Hansestadt. Ziel sei aber, eine Nichtrauchergesellschaft zu werden. Blienert: "Deshalb setze ich mich dafür ein, dass wir ganz klar die Lücken in der Werbung und im Sponsoring bei Zigaretten und bei E-Zigaretten auch noch schließen. Das ist ganz klar das, was noch zu tun ist."
Zahl der Raucher bei Jugendlichen gestiegen
Erst am Dienstag hatte die Kaufmännische Krankenkasse KKH mitgeteilt, dass die Zahl der jugendlichen Raucherinnen und Raucher in Deutschland während der Corona-Pandemie deutlich gestiegen ist. Zum Weltnichtrauchertag erinnert Blienert deshalb an die vielen Toten durch den Tabak-Konsum: "In Deutschland sterben 127.000 Menschen am Rauchen jedes Jahr."
Der SPD-Politiker ist seit Anfang vergangenen Jahres Drogenbeauftragter der Bundesregierung. Er betonte: Sucht sei kein persönliches Versagen, Sucht sei eine Krankheit, die jeden treffen könne.