Bessere medizinische Versorgung von Obdachlosen gefordert
Nässe und Kälte - das setzt vor allem Menschen zu, die auf der Straße leben. Bei ihnen kann aus einer einfachen Erkältung schnell eine schwere Lungenentzündung werden. Medizinerinnen und Mediziner fordern eine zentrale Anlaufstelle für Obdachlose.
In Hamburg kümmern sich drei Schwerpunktpraxen um erkrankte Obdachlose. Sie haben jedoch nur an zwei Tagen und auch nur stundenweise geöffnet. Weiter gibt es eine Krankenstube für Obdachlose im ehemaligen Hafenkrankenhaus und mobile Gesundheitsangebote. Einmal pro Woche bietet der Allgemeinmediziner Niklas Berger ehrenamtlich in Altona zwei Sprechstunden an. Die medizinischen Angebote für Obdachlose bezeichnet er als einen Flickenteppich.
Forderung nach zentraler Anlaufstelle
"Es müsste eigentlich eine zentrale Anlaufstelle, so eine Poliklinik für Obdachlose oder Versicherungslose geben, dass auf Vorbefunde zurückgegriffen werden kann oder auch die Menschen an Spezialisten vermittelt werden können oder auch Röntgenaufnahmen durchgeführt werden können und die Befunde zentral gesammelt werden können", sagt er. Die vorhandenen Angebote seien für viele Menschen schlecht erreichbar, so Berger, auch weil sie zeitlich sehr beschränkt seien.
Die Sozialbehörde hingegen erklärt, Hamburg sei gut aufgestellt hinsichtlich der Angebote für erkrankte obdachlose Menschen. Aber es werde überlegt, ob weitere medizinische Angebote notwendig sein könnten.