Bertini-Preis: 131 Jugendliche in Hamburg ausgezeichnet

Stand: 28.01.2024 10:10 Uhr

Der 27. Januar ist der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus". Auch in diesem Jahr wurde in Hamburg an diesem Tag der Bertini-Preis verliehen.

Sich einmischen, wenn andere schweigen: Das ist das Motto des Bertini-Preises. Der Name des Preises geht auf den Roman "Die Bertinis" des Hamburger Schriftstellers Ralph Giordano zurück, der im Dezember 2014 verstorben ist. Am Sonnabend wurde er zum 26. Mal an junge Menschen in Hamburg verliehen, die sich für Zivilcourage und gegen Ausgrenzung einsetzen. Zudem fördert der Preis Projekte, die Erinnerungsarbeit leisten und die Spuren vergangener Unmenschlichkeit in der Gegenwart sichtbar machen.

Jury zeichnete 131 junge Menschen aus

Die Preisverleihung fand im Ernst Deutsch Theater statt und wurde von Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) eröffnet. In diesem Jahr zeichnete die Jury insgesamt 131 junge Menschen aus, die sich an folgenden Projekten beteiligt haben:

  • Die Landesjugendfeuerwehr Hamburg mit ihrem Bildungsprogramm "Nationalsozialismus und dessen Folgen", das über die NS-Zeit aufklärt und sich mit der Fragestellung auseinandersetzt, was heute in der Jugendfeuerwehr getan werden kann, um vor Rechtsextremismus zu schützen?"

  • Im Rahmen des internationalen Kunstprojekts "Architecture of hope" gestalteten Schülerinnen und Schüler des Helmut-Schmidt-Gymnasiums gemeinsam mit jüdisch-israelischen und arabisch-israelischen Jugendlichen aus Rahat einen eindrucksvollen Begegnungsort.

  • Der "Diversity-Rat" der Heinrich-Hertz-Schule setzt sich aus Oberstufenschülerinnen und -schülern zusammen, die gemeinschaftlich daran arbeiten, ein inklusives Umfeld sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule zu fördern.

  • Als Reaktion auf die im Oktober 2022 an ihrem Schulgebäude gesprühten 106 Hakenkreuze haben zwei Schülerinnen des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums eine Demonstration gegen rechts ins Leben gerufen.

Preis benannt nach einem Roman von Ralph Giordano

Ralph Giordano arbeitete mehr als 40 Jahre an dem Buch "Die Bertinis", in dem er das Schicksal seiner Familie in der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur schildert, das geprägt war von Ausgrenzung, Verfolgung und ständiger Angst. Giordano war Ehrenvorsitzender des Vereins und immer zuversichtlich, dass der Bertini-Preis seine Botschaft "Lasst euch nicht einschüchtern" weitertragen werde.

Die Ausschreibung zum Bertini-Preis richtet sich seit 1998 an alle jungen Hamburgerinnen und Hamburger ab 14 Jahren. Sie können sich einzeln, als Gruppe oder Schulklasse mit einem Projekt bewerben - oder von anderen für ihr mutiges "Eintreten gegen Unrecht, Ausgrenzung oder Gewalt von Menschen gegen Menschen in dieser Stadt" vorgeschlagen werden.

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 27.01.2024 | 19:30 Uhr

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