Bedrohung an Schulen: Schüler:innenkammer fordert Gewaltprävention
Nach den Hamburger Lehrkräften fordert jetzt auch die offizielle Vertretung der Schülerinnen und Schüler in Hamburg Konsequenzen aus den Vorfällen an Schulen in Blankenese und Bahrenfeld. In der vergangenen Woche waren dort Lehrkräfte mit einer Spielzeugwaffe bedroht worden.
Man brauche eine bessere Vorbeugung gegen Gewalt an Schulen, sagt die Schüler:innenkammer Hamburg. Sie merkt dabei an, dass erfahrungsgemäß aber immer nur reagiert werde, wenn schon etwas passiert sei. Forderungen aus der Politik, einfach nur härter durchzugreifen - oder gar das Alter herabzusetzen, ab dem Jugendliche bestraft werden können - lehnt die Schülervertretung ab.
Mehr Gewaltprävention an Schulen
Stattdessen müsse es an allen Hamburger Schulen verpflichtende Programme zur Gewaltprävention geben. Schließlich seien die Schulen der Ort, um jungen Menschen zu vermitteln, wie man Konflikte gewaltlos löst. Dazu brauche man aber eine bessere Betreuung und mehr sozialpädagogische Fachkräfte, sagt die Schüler:innenkammer.
Christian Böhm, in der Schulbehörde für Gewaltprävention zuständig, räumt ein: In den Schulen allein werde man das Gewaltproblem nicht lösen. Man brauche das Zusammenspiel von Schule, Jugendhilfe und Polizei.
Lehrerin mit Spielzeugwaffe bedroht
Vergangene Woche war es in Schulen in den Stadtteilen Bahrenfeld und Blankenese zu Bedrohungen von zwei Lehrkräften gekommen. Zwei Jungen im Alter von 12 und 13 Jahren werden verdächtigt, eine Lehrerin der Stadtteilschule Blankenese am Vormittag mit einer Spielzeugwaffe bedroht zu haben. An der Schule Mendelssohnstraße in Bahrenfeld sei dann am Nachmittag eine weitere Lehrkraft bedroht worden. Die Polizei nahm im Zuge eines Großeinsatzes daraufhin die fünf Jungen vorläufig fest - neben den beiden, die die Lehrerin in Blankenese bedrohten, werden drei weitere Schüler im Alter von 11, 12 und 14 Jahren verdächtigt.
Stundenlanger Einsatz der Polizei in Blankenese
Die Bedrohungsaktion in Blankenese hatte einen Großeinsatz der Hamburger Polizei an der Stadtteilschule ausgelöst. Die bewaffneten Beamten und Beamtinnen durchkämmten Raum für Raum und begleiteten Schülerinnen und Schüler aus den Gebäuden. Insgesamt waren 400 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Über der Einsatzstelle kreiste stundenlang ein Polizeihubschrauber.