BSH arbeitet an Plan für Windkraft-Ausbau in Nord- und Ostsee
Deutschland will in den kommenden Jahren vor den Küsten von Nord- und Ostsee deutlich mehr Windkraftanlagen bauen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg arbeitet derzeit an einem Plan dazu.
Weil der Platz in der Nähe vom Festland knapp wird, müssen für neue Windkraftanlagen immer mehr Bereiche weit draußen in der Nordsee genutzt werden - und das bringt zahlreiche Probleme mit sich. Das BSH will dennnoch bis zum kommenden Jahr einen Plan aufstellen, der derzeit diskutiert wird.
Bau von Windkraftanlagen mit höherer Leistung angestrebt
In Zukunft könnten die geplanten Windräder in der Nordsee größer werden als der Berliner Fernsehturm. Mit Anlagen, die bis zu 385 Meter hoch sind, rechnet das BSH in den kommenden Jahrzehnten. Diese Windräder werden bis zu 190 Kilometer vor der Küste stehen. Anlagen mit mindestens 70 Gigawatt Leistung sollen bis 2045 gebaut werden, so die Vorgabe der Politik - aktuell sind es nicht einmal 10 Gigawatt.
NABU warnt vor "rücksichtsloser Industrialisierung"
Umweltverbände sehen zwar die Notwendigkeit, dass neue Windkraftanlagen gebaut werden müssen. Der NABU warnt aber vor einer "rücksichtslosen Industrialisierung der Nordsee". Wichtige Lebensräume für Schweinswale und Seevögel würden verloren gehen.
Die Industrie sieht in Details noch Nachbesserungsbedarf. Der Bundesverband Windenergie Offshore etwa fordert ein Konzept, wie auch auf hoher See im Notfall Menschen versorgt werden können, die für den Betrieb der Anlagen zuständig sind - etwa mittels zusätzlicher Plattformen, auf denen Helikopter und Personal stationiert werden.