Aktivisten von der Zufahrt zur Köhlbrandbrücke gefräst
Klimaaktivisten der Gruppe "Letzte Generation" haben am Donnerstagmorgen die Hamburger Köhlbrandbrücke blockiert. Mehrere von ihnen klebten sich auf der Fahrbahn fest. Die Politik zeigte sich verärgert.
Mehrere Aktivistinnen und Aktivisten hatten sich in beiden Fahrtrichtungen auf der Straße festgemacht. Ein aufgebrachter Autofahrer wollte sie offenbar noch davon abhalten, allerdings vergeblich. Die Mitglieder der "Letzten Generation" klebten ihre Hände dieses Mal mit einem schnell aushärtenden Beton an der Fahrbahn fest. Wie immer in solchen Fällen wurde der Technische Zug der Hamburger Polizei gerufen. Die Spezialisten und Spezialistinnen haben alles an Bord, um die Aktivisten und Aktivistinnen von der Straße zu lösen.
Fahrbahn muss ausgebessert werden
Diesmal mussten die Einsatzkräfte wegen des Betons dafür schweres Gerät einsetzen. Die Hände der Aktivistinnen und Aktivisten mussten - mit Asphalt drumherum - aus der Fahrbahn gefräst werden. Die Fahrbahn musste daraufhin ausgebessert werden und die Strecke war noch eine Weile gesperrt. Erst am Mittag konnte die Fahrbahn wieder in beide Richtungen freigegeben werden.
Gespräche zwischen Politik und "Letzter Generation"
Erst am Dienstag hatte es im Rathaus Gespräche zwischen SPD und Grünen mit der "Letzten Generation" gegeben. Weil das Treffen offenbar gut verlief, war eigentlich davon ausgegangen worden, dass es erst einmal keine weiteren Störungen gibt. Die Hamburger AfD sagte am Donnerstag, SPD und Grüne ließen sich "auf der Nase herumtanzen". "Wer immer wieder Verkehrsadern lahmlegt, der gehört hinter schwedische Gardinen und nicht ins Hamburger Rathaus", sagte AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann.
Aktion sorgt im Rathaus für Kopfschütteln
"Die Blockade von Hauptverkehrsstraßen erschwert den weiteren Dialog", heißt es in einem abgestimmten Statement von Grünen und SPD. Solche Aktionen schaden der Akzeptanz des Kilmaschutzes, meinen die Fraktionen. Null Toleranz für diesen Protest fordert Dennis Thering von der CDU bei Twitter. Er will, dass die Stadt den Aktivistinnen und Aktivisten die Einsatzkosten in Rechnung stellt.
SPD und Grüne offen für weitere Gespräche
SPD und Grüne wollen die Tür grundsätzlich offen halten für weitere Gespräche. Erpressen lasse man sich aber nicht. Zwischen den Zeilen ist der Ärger über die große Störaktion direkt nach dem ersten Treffen aber deutlich spürbar. Die "Letzte Generation" sollte nicht den Weg der weiteren Eskalation gehen, lassen die Regierungsfraktionen noch wissen - wohl eine letzte Warnung an die Klimaaktivistinnen und -aktivisten.
Aktivisten hatten mit Störaktionen gedroht
Anfang des Monats hatten Klimaaktivistinnen und -aktivisten von der "Letzten Generation" Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und mehreren Fraktionsvorsitzenden der Bürgerschaft in einem Brief ein Ultimatum gesetzt und mit Störaktionen gedroht. Sie sollten sich für einen "Gesellschaftsrat" einsetzen, der sich Gedanken darüber macht, wie Deutschland bis 2030 klimaneutral wird. Anderenfalls wollten die Aktivisten und Aktivistinnen für eine "maximale Störung der öffentlichen Ordnung sorgen".