Das unergründliche Geheimnis der Kunst; das unergründliche Geheimnis des Menschen, der diese Kunst schöpft – davon erzählt Rachel Cusk, die 1967 in Kanada geborene, britisch-amerikanische, irgendwie auch französische Autorin, in ihrem neuen Roman „Parade“: z.B. vom Künstler, der plötzlich verkehrt herum malt. Oder von der Frau, die ein Passantin auf offener Straße attackiert und sich, bevor sie flieht, umdreht, um ihr Opfer zu betrachten – wie eine Künstlerin, die vor ihrer Leinwand steht. Cusk setzt ein erzählerisches Karussell in Gang mit wilden Gedanken über Weiblichkeit, Kunst und Macht, Familie und Freiheit – und darüber, wie wir uns immer wieder aufs Neue erfinden.