"Die Existenz eines Schriftstellers ist risikoreich", sagt Martin Mosebach: "Wenn man ein schlechter Schriftsteller wird, hat man sein Leben vertan." So kann man wohl davon sprechen, dass Mosebach, der alle zwei Jahre einen neuen Roman vorlegt, um sein Leben schreibt – obgleich mit dem Blick von außen nicht zu erkennen ist, dass er je ein schlechter Schriftsteller werden könnte. Im Gegenteil: Seine sprachliche Eleganz, sein waches Interesse an den menschlichen Abgründen, sein Sinn für Melancholisch-Ironisches machen den Büchner-Preisträger zu einem der ganz großen Gegenwartsautoren. In seinem neuen Roman erzählt er von einem skrupellosen Maler, der über Grenzen geht, weil er sie nicht sieht.