Opernabend

Reinhard Keiser zum 350. Geburtstag - Kraftzentrum der Gänsemarkt-Oper

Samstag, 06. Januar 2024, 19:00 bis 21:00 Uhr

Tanzende Frau im Kleid © Photocase Foto: javiindy
Hamburger Oper am Gänsemarkt, 1686-1738 - Zeichnung von Peter Heineken 1726 © Staatsarchiv Hamburg Foto: Zeichnung, Peter Heineken 1726
Hamburger Oper am Gänsemarkt, 1686-1738 - Zeichnung von Peter Heineken 1726

Reinhard Keiser war in seiner Zeit das Kraftzentrum der Hamburger Gänsemarkt-Oper. Geboren wurde der Komponist vor 350 Jahren. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. Dokumentiert ist seine Taufe am 12. Januar 1674 in Teuchern, im Herzogtum Sachsen-Weißenfels. Über den Hof von Braunschweig / Wolfenbüttel kam der Thomasschüler in die Hansestadt. Weit über 60 Opern komponierte er in den Jahren 1694 bis 1734 für Hamburg. Nach seinem Tod 1739 geriet Keisers Schaffen schnell in Vergessenheit und erlebte erst seit den 1980er-Jahren neue Aufmerksamkeit, wovon Aufnahmen wie Aufführungen seiner Musik zeugen.

Gesicht der Gänsemarkt-Oper

Reinhard Keiser ist aufgewachsen bei einer alleinerziehenden Mutter. Bei wem er seine musikalische Grundausbildung erhalten hat, ist nicht bekannt. Es fehlen aus dieser Zeit Lebenszeugnisse und andere Dokumente. Auch wo sein Vater Gottfried Keiser, ebenfalls Musiker, damals lebt, weiß man nur punktuell - so sind Aufenthalte etwa im Raum Lüneburg und Hamburg verzeichnet. Dass Reinhard Keiser ab 1697 gut zwei Jahrzehnte bis 1718 das Gesicht der Hamburger Gänsemarkt-Oper wird, ist mehr als belegt. Es ist allerdings nicht mal ein Drittel seiner Opern als Noten überliefert, Textbücher liegen in größerer Zahl vor. Die Werke, die wir jetzt kennen, belegen auf jeden Fall seinen Rang als Komponist.

"Keiser war sicherlich einer der großen Opernkomponisten im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts", sagt der Musikwissenschaftler Dr. Martin Loeser vom Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft an der Universität Greifswald. Loeser widmet sich in seiner Forschung auch Reinhard Keiser und betrachtet dessen Werke als Beispiele musikalischer Galanterie. In der Sendung erläutert er seine Forschungsergebnisse.

Eine Sendung von Dagmar Penzlin.

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Tanzende Frau im Kleid © Photocase Foto: javiindy

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