ARD Oper
Samstag, 18. Mai 2024, 20:00 bis
22:00 Uhr
Längst war Georg Friedrich Händel in London als Opernkomponist eine Berühmtheit, da konzentrierte er sich ab Sommer 1717 für etwa ein Jahr auf Kompositionen für das erlesene Musikensemble des James Brydges, Earl of Carnavon. Der kunstsinnigen Atmosphäre auf dessen Landsitz Cannons verdanken wir den kurzweiligen Einakter "Acis and Galatea". Darin geht es um die Liebe zwischen der anmutigen Flussnymphe Galatea und dem jungen Hirten Acis, die an der unbändigen Eifersucht des ungeschlachten Zyklopen Polyphem scheitert. Mühelos lässt der große Melodiker Händel in diese "Masque" nach englischer Musiktheater-Tradition gehörig Italianità einfließen. Andreas Spering und seine Capella Augustina haben das Werk mit einem exquisiten vokalen Soloensemble für WDR 3 aufgenommen.
Ein noch intimeres Kammerspiel für nur zwei Singstimmen hat Giovanni Alberto Ristori 1749 als Dresdner Hofmusiker für die Kurprinzen-Gattin Maria Antonia Walpurgis von Bayern komponiert: "I lamenti d'Orfeo". Dorothee Oberlinger und ihr Ensemble 1700 haben das Werk im vergangenen Sommer beim Festival "Globe Baroque" in Neuss präsentiert, mit dem Countertenor Valer Sabadus in der Rolle des mythischen Sängers und der Sopranistin Francesca Lombardi Mazzulli als seinem Widerpart in Gestalt der Muse Kalliope - seiner Mutter.