Live aus der Metropolitan Opera New York
Samstag, 28. Januar 2023, 19:00 bis
23:00 Uhr
Francis Poulenc wirft in seiner Oper "Dialogues des Carmélites" zeitlose und universelle Fragen auf, wie die Frage des Glaubens in Zeiten der Krise und das Stehen zu den eigenen Werten und Überzeugungen trotz Anfeindungen von außen. Die Handlung dreht sich um eine Gruppe Karmelitinnen während der Französischen Revolution. Die Nonnen sind nicht bereit, ihr Gelübde zu brechen, und gehen in den Tod durch die Guillotine - singend. Der Oper liegt eine wahre Begebenheit zugrunde.
"Sie sucht die ganze Zeit"
Poulenc rückt den fiktiven Charakter der Blanche de la Force in den Mittelpunkt, eine junge Novizin, die von zu Hause wegläuft, um im Kloster Unterschlupf zu finden. Erst dort setzt sie sich tiefer mit ihrem Glauben auseinander - und entscheidet sich erneut zu fliehen. An der Met singt Ailyn Pérez die Blanche. "Ich glaube, sie wollte weg von dieser Welt. Aber sie weiß nicht wohin. Ich glaube, sie sucht die ganze Zeit", sagt Pérez über die Figur.
Poulenc selbst war wie besessen von der Geschichte, gerade von Blanche. "Ich kann an nichts anderes denken", hält er fest. Diese Unbedingtheit ist auch in seiner Musik zu spüren. Uraufgeführt wurde die Oper 1957 an der Mailänder Scala. In dieser Produktion an der Met stehen neben Ailyn Pérez unter anderem Christine Goerke als Madame Lodoine, Alice Coote als Madame de Croissy, Jamie Barton als Mère Marie und Sabine Devieilhe als Soeur Constance auf der Bühne. Die Leitung hat Bertrand de Billy.