Opernabend
Samstag, 09. März 2024, 19:00 bis
22:00 Uhr
Mit "Lady Macbeth von Mzensk" landete Dmitri Schostakowitsch 1934 einen Sensationserfolg. Binnen kürzester Zeit war die Oper an mehreren Opernhäusern weltweit zu sehen. Aber das Blatt wendete sich jäh: Nachdem Stalin im Januar 1936 die Oper sah, erschien zwei Tage später ein Artikel in der "Prawda" mit dem Titel "Chaos statt Musik". Der Oper wird darin "Formalismus" und "mangelnde Volksnähe" vorgeworfen. Der Erfolg war zunichte gemacht. Die Oper wurde abgesetzt. Mehr noch: Schostakowitsch stand danach für Jahre unter enormem Druck und musste um sein Leben fürchten.
Kampf um Freiheit
In der "Lady Macbeth von Mzensk" geht es um den Kampf um Freiheit, das Abstreifen alter Strukturen, den Aufbruch in mehr Selbstbestimmtheit. Katerina fühlt sich gelangweilt und eingesperrt in ihrer Ehe mit einem Kaufmann, ihr Leben erscheint ihr sinnlos. Sie wird zur Mörderin, um sich aus diesem Korsett zu befreien. So vielschichtig wie der Stoff ist die Partitur - doppelbödig, satirisch, tragisch, emotional, radikal.
Im Januar 2023 gab die international erfolgreiche Sopranistin Camilla Nylund an der Staatsoper Hamburg ihr Rollendebüt als Katerina. Kent Nagano steht in dieser Aufnahme am Pult des Philharmonischen Staatsorchesters.
Eine Sendung von Friederike Westerhaus.