Opernabend
Samstag, 10. Februar 2024, 19:00 bis
22:00 Uhr
Es ist eine der weltweit meist gespielten US-amerikanischen Opern: "Dead Man Walking" von Jake Heggie, uraufgeführt im Jahr 2000. Sie basiert auf den Erinnerungen der amerikanischen Ordensfrau Helen Prejean, in denen sie eindringlich schildert, wie sie in den 1980er Jahren einen verurteilten Mörder im Louisiana State Penitentiary bis zur Vollstreckung des Todesurteils begleitet hat. Die heute 84-jährige Helen Prejean hat sich seitdem aktiv gegen die Todesstrafe engagiert.
"Die schwierigste Rolle"
In der Aufführung an der Metropolitan Opera in New York übernimmt die Mezzosopranistin Joyce DiDonato die herausfordernde Rolle der Schwester Helen. "Es ist die schwierigste Rolle, die ich je gesungen habe", erzählt Joyce DiDonato im Interview mit WDR3. "Es ist eine wirklich tiefgreifende und immense Erfahrung. Ich glaube, meine Kraft kommt von Schwester Helen selbst. Sie hat sechs Männer auf ihrem Weg in den Tod begleitet. Sie hat sechs Männer durch diese Erfahrung gebracht. Ich schaue mir ihre Arbeit an, und dass sie nicht aufgibt. Sie sagt: 'Joyce, wir machen große Fortschritte, obwohl wir noch so viel Arbeit vor uns haben.' Ich kann dazu beitragen, indem ich hinausgehe und diese Oper singe."
In seine Musik lässt Jake Heggie verschiedene Genres einfließen, auch Jazz, Gospel und Rock'n'Roll. "Er hat es sehr lyrisch geschrieben", so Joyce DiDonato. "Ich finde es unglaublich befriedigend, die Oper zu singen, denn sie ist ein echtes Geschenk für die Stimme." An der Seite von Joyce DiDonato singen an der Met Ryan McKinny als der Verurteilte Joseph de Rocher, Latonia Moore als Schwester Rose und Susan Graham als Mutter von Joseph. Die Leitung hat Musikdirektor Yannick Nézet-Séguin. Eine Aufzeichnung vom Oktober 2023.
Eine Sendung von Friederike Westerhaus.