Opernkonzert
Samstag, 11. Februar 2023, 19:00 bis
22:00 Uhr
Modest Mussorgskys "Boris Godunow" ist eine erschütternde, epische Oper über politische Machtverhältnisse. An der Mailänder Scala war sie zum Saisonauftakt zu erleben. Die Titelrolle ist eine Tour-de-Force-Partie, in dieser Aufnahme übernimmt sie der Bassist Ildar Abdrazakov.
Es gibt eine Reihe von Versionen dieser Oper. Berühmt geworden sind die Bearbeitungen von Nikolai Rimski-Korsakow, und auch Dmitri Schostakowitsch hat sich des Stoffes angenommen. Riccardo Chailly aber hat sich entschieden, in Mailand Mussorgskys erste Fassung von 1869 auf die Bühne zu bringen. Eine kompakte Fassung in sieben Bildern, in der die beiden wichtigsten Charaktere - Zar Boris und das russische Volk - besonders deutlich gezeichnet sind.
Breites atmosphärisches Spektrum
Die Handlung, die auf einem Stoff von Alexander Puschkin basiert, umfasst die Jahre 1598 bis 1605 in Russland - es geht um Aufstieg und Fall des Zaren Boris. Mussorgsky spannt in dieser Oper ein enorm breites atmosphärisches Spektrum: Volksweisen stehen neben ausgefeilten Monologen, religiöse Verklärung neben Trinkliedern, zarte Lyrik neben brutalen Ausbrüchen. Ein Meilenstein in der Opernliteratur, den die Scala in einer Neuinszenierung von Kaspar Holton herausbrachte.
Eine Sendung von Friederike Westerhaus.