neue musik
Dienstag, 11. April 2023, 21:00 bis
22:00 Uhr
"Ich brauche eigentlich ein Detail, was mich neugierig macht. Und von diesem Detail aus - das finde ich ja, wenn ich mein tägliches Leben lebe und beobachte, zuhöre, höre - findet man ja Dinge, die einen interessieren und denen gehe ich dann nach." Erzählt Carola Bauckholt im Gespräch anlässlich der "Wittener Tage für neue Kammermusik". "Und ich frage mich dann ‚Was braucht dieses Moment?‘ Ich analysiere, ich untersuche das und überlege, wie kann ich das in einen Raum setzen, was braucht es dafür. Und so wächst dann ein Stück.“
"Aus dem Geröll“
Für ihr neues Werk "Aus dem Geröll“, das der Schlagzeuger Dirk Rothbrust gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester in Witten uraufführen wird, hat Carola Bauckholt nicht nur die vielfachen Perkussionsinstrumente eingesetzt, sondern auch den "Klang" von Steinen untersucht. Ihre Arbeit mit Perkussion und mit Stimme taucht in mehreren Konzertprogrammen in Witten auf. Die Neuen Vokalsolisten, das Ensemble Handwerk und das Ensemble Diotima werden diese Stücke aufführen. Außerdem sind renommierte Ensembles wie das Klangforum Wien und das Arditti String Quartet bei der 55. Ausgabe der "Wittener Tage für neue Kammermusik" dabei, die sich vom 21.-23. April außerdem den Arbeiten von Manos Tsangaris widmen.
"Musik und Technologie“
"Die Technik war schon immer mehr als ein Mittel, Klangvorstellungen umzusetzen. Die Instrumente haben die Musik beeinflusst, die technischen Mittel, die elektroakustischen Mittel in Aufnahmestudios hat den Sound der Musik sehr beeinflusst…. Es gab immer eine Wechselwirkung und das muss man eben auch sehen, dass so ein Thema wie ‚Musik und Technologie‘ schon im Sinne einer Interaktion zu verstehen ist." Sagt Klaus Angermann. 2014 hat er das Festival "Klangbrücken" mitgegründet.
Von regionalen Ensembles gestaltete Programme
Die Besonderheit des Festivals liegt darin, dass die auftretenden Ensembles aus der Region Hannover das Programm selbst gestalten. Mit dem diesjährigen Schwerpunkt "Musik und Technologie" wird vom 21. April bis zum 1. Mai sowohl der griechischen Komponist Iannis Xenakis mit verschiedenen Werken porträtiert als auch Komponistinnen und Komponisten, deren Werk sich in vergleichbarer Art und Weise damit beschäftigen. "Es ist eigentlich interessant, dass man das Werk eines Komponisten, einer Komponistin in einen größeren Zusammenhang stellt und nicht als eine größere Portraitveranstaltung macht und enzyklopädisch den Werkkatalog abarbeitet." Sagt Klaus Angermann. "Ich glaube, dass das auch den Ensembles mehr Möglichkeiten gibt, ihre verschiedenen Programme auf ihre unterschiedliche Weise zu entwickeln."
Mit Interviews und Musik gehen wir in der Sendung den Ideen der Festivals und der Schwerpunktkünstler nach.
Eine Sendung von Chantal Nastasi.