Neue Musik

Frischer Wind in der Neue Musik-Labelszene: "aDevantgarde" aus München

Dienstag, 15. Oktober 2024, 21:00 bis 22:00 Uhr

Eine Aufnahme des Zentaur Quartetts. © Stefan Holst Foto: Stefan Holst

"Das Besondere an der aDevantgarde ist, dass sich Leute treffen, die sich für zeitgenössische Musik interessieren. Und auch: Wir sind offen für alle Stilistiken. Jeder, der Ideen hat für Projekte kann bei uns mitmachen, kann seine Ideen einbringen, um dann vielleicht innerhalb von einem Festival ein Projekt zu gestalten, wenn wir das als Kollektiv gut finden." Sagt Markus Lehmann-Horn. Er ist als Doppelspitze - zusammen mit Alexander Strauch - Leiter von aDevantgarde. Seit 1991 besteht das Festival mit dem Wunsch, "dass die Musik sich weiterentwickelt, dass also alle Impulse zu hören sind und nicht nur die - sagen wir mal - stilistisch doch sehr engen Auswahlmechanismen von gewissen Institutionen." Alexander Strauch schildert die Zeit der Gründungsjahre von aDevantgarde als "besonders experimentell", um Kompositionsaufträge zu bekommen.

Ein Festival für die Breite

Mit seinem 2023 gegründeten Label verfolgt aDevantgarde ähnliche Ziele wie mit dem Festival. Alexander straucht sagt: "Wir wollen auch nicht nur CDs schaffen, die für ein Spezialpublikum sind, sondern wir wollen durch diese stilistische Breite, die hier in München vor 10 Jahren vielleicht auch schon anders war als woanders, das Publikum erreichen. Es ist wichtig, dass wir Uraufführungen, das Werk in den Mittelpunkt stellen, natürlich mit unserem Festival ein Forum schaffen, wo Publikum auch andockt, aber wir wollen für die Musik an sich auch was erreichen. Dass eben nicht nur ein Spezialpublikum darauf reagiert, das nach Donaueschingen fährt und dann heißt’s 1.000 waren da, 1.000 Spezialisten und Spezialistinnen. Das wollen wir nicht. Also, wir möchten 1.000 Spezialisten und Spezialistinnen auch, aber wir wollen eigentlich 10.000 Hörer und Hörerinnen, die unsere Musik mitkriegen."

Ausschreibungen für neue Label-Veröffentlichungen

Zwei CDs sind bereits erschienen, eine mit Kammermusik von mehreren Komponisten und Komponistinnen, eine mit Orchestermusik eines Einzelkünstlers. Zwei weitere CDs sind in Planung, die Bewerbungen schreibt aDevantgarde regelmäßig öffentlich aus. Zum Beispiel über Komponistenverbände u. ä. "Wir sind nicht primär daran interessiert, möglichst viele CDs auf den Markt zu bringen und dafür möglichst viel Geld zu kassieren, sondern wir überlegen uns ganz genau, welche CD ist es wert als CD zu erscheinen. Sie muss einen Hörgenuss bieten auch abseits der Bühne." - erklärt Markus Lehmann-Horn. Die Aufnahmen sind sowohl als Tonträger als auch auf allen gängigen digitalen Plattformen erhältlich.

In der Sendung werden Aufnahmen von den beiden bereits erschienenen CDs von aDevantgarde zu hören sein und ein Gespräch mit den Komponisten Alexander Strauch sowie Markus Lehmann-Horn.

Eine Sendung von Chantal Nastasi.

 

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Neben einem Schallplattenspieler liegen Kopfhörer. © Photocase Foto: cosendolas

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Die Sendung informiert über aktuelle Trends und Renaissancen in der zeitgenössischen Musik, präsentiert Komponistenporträts, bietet Festivalberichte, CD-Tipps und mehr. mehr

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Der Arm einer Frau bedient einen Laptop, der auf einem Tisch in einem Garten steht, während die andere Hand einen Becher hält. © picture alliance / Westend61 | Svetlana Karner

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