neue musik
Dienstag, 04. Juni 2024, 21:00 bis
22:00 Uhr
In dieser Sendung geht es um den 1931 in Buenos Aires geborenen argentinisch-deutschen Komponisten Mauricio Kagel. Seine Markenzeichen: Humor und Ironie. Viele seiner Werke haben einen starken musiktheatralischen Aspekt. Er komponiert "Märsche um den Sieg zu verfehlen". Zwei Cellisten lässt er in einem "Match" in einem wilden Battle gegeneinander antreten, der dritte Spieler ist der Schiedsrichter. In der Konzertszene "Ein Brief" lässt er die Sopranistin den Inhalt des Briefes nur durch Vokalisen und Gesten darstellen. "Instrumentales Theater" nennt er das.
Gewitzt, kreativ, eigenwillig
Bei aller Gewitztheit gibt es aber oft auch eine ernste Komponente. Mit seinem Stück "Exotica - für 6 singende Instrumentalisten mit je mindestens 10 außereuropäischen Instrumenten", geschrieben 1972, will Kagel vor allem eines: ein dickes Fragezeichen setzen hinter die dominante Stellung der abendländischen Musik und Kultur. Kagel sprühte vor Kreativität, suchte seinen ganz eigenen Weg in der Umsetzung seiner Ideen. Gewirkt hat Kagel über Jahrzehnte in Deutschland, 2008 ist er in Köln gestorben.
Der gebürtige Hannoveraner Ingo Metzmacher ist ein international gefragter Dirigent. Er ist der Intendant der Kunstfestspiele Herrenhausen und war von 1997-2005 Generalmusikdirektor an der Hamburgischen Staatsoper, danach leitete er die Niederländische Nationaloper in Amsterdam und das Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Für Aufsehen sorgte er unter anderem mit seiner Konzertreihe "Who is afraid of 20th Century Music" in Hamburg und mit dem Buch "Keine Angst vor neuen Tönen". Friederike Westerhaus begleitet Ingo Metzmacher auf seiner Entdeckungstour in die Welt der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.