neue musik
Dienstag, 02. Januar 2024, 21:00 bis
22:00 Uhr
In dieser Sendung geht es um den Komponisten Conlon Nancarrow. Geboren 1912 im Arkansas, startete als Jazz-Trompeter, bevor er sich zunehmend aufs Komponieren konzentrierte. Nancarrow, der später in Mexiko lebte, entwickelte ein eigenwilliges Konzept: Über viele Jahre schrieb er vorwiegend Musik für Walzenklavier, in denen vorgestanzte Notenrollen mechanisch abgespielt wurden. In seinen rhythmisch komplexen Stücken war dadurch eine Präzision gegeben, die er den Menschen kaum zutraute.
Gute-Laune-Musik
"Besser kann man ein musikalisches Jahr kaum beginnen, als mit Conlon Nancarrow", sagt Metzmacher. "Ich kenne kaum Musik, die einem sofort so gute Laune macht." Einige der Walzenklavier-Etüden hat Metzmacher in Bearbeitungen mit dem Ensemble Modern eingespielt. Neben den Rhythmen sorgen in vielen Stücken die Schnelligkeit und verschiedene, gegenläufige Pulse für einen ordentlichen Drive.
Der gebürtige Hannoveraner Ingo Metzmacher ist ein international gefragter Dirigent. Er ist der Intendant der Kunstfestspiele Herrenhausen und war von 1997-2005 Generalmusikdirektor an der Hamburgischen Staatsoper, danach leitete er die Niederländische Nationaloper in Amsterdam und das Deutschen Symphonie-Orchester Berlin. Für Aufsehen sorgte er unter anderem mit seiner Konzertreihe "Who is afraid of 20th Century Music" in Hamburg und mit dem Buch "Keine Angst vor neuen Tönen".
Friederike Westerhaus begleitet Ingo Metzmacher auf seiner Entdeckungstour in die Welt der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts.