Stand: 06.09.2018 | 17:15 Uhr
1 | 6 Lamya Kaddor, Religionspädagogin, Islamwissenschaftlerin und Autorin: "Die Konzert-Demo von Chemnitz war eine großartige Ermutigung. Solche Events sind nötig, um Gesellschaften aufzurütteln. Allerdings: Das Motto „Wir sind mehr“ ist auch eine besondere Verpflichtung für die Zukunft. Es gilt, das auch weiter deutlich zu zeigen!"
© Dominik Asbach, Foto: Dominik Asbach
2 | 6 Campino, Sänger der Band "Die Toten Hosen", trat auch in Chemnitz auf: "Natürlich ist das auch ein großer Moment, ein Höhepunkt, der morgen, übermorgen, nächste Woche auch eine gewisse Leere hinterlassen wird" , sagte er gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. "Aber es kann immerhin ein Funken sein, der auf Leute überspringt und ihnen klar macht: Okay, wir sind nicht alleine! Und wir werden gehört mit unseren Anstrengungen, die anderen kriegen das mit. Und wir machen weiter mit unserer Arbeit."
© NDR 2, Foto: Mikro Hannemann
3 | 6 Nina Mühe, Projektmanagerin von "CLAIM - Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit": "Islamfeindlichkeit - diese mittlerweile salonfähige Form von Rassismus und Ausgrenzung gefährdet nicht nur Musliminnen und Muslime, sondern die Grundfesten unserer demokratischen Gesellschaft. Jeder und jede einzelne von uns kann dagegen angehen, uns solidarisieren, wenn Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihres Aussehens oder ihre Herkunft pauschal abgewertet und ausgegrenzt werden."
4 | 6 Sümeyra Kilic, Vorsitzende des DITIB-Landesjugendverbandes Niedersachsen/Bremen: "Bis vor wenigen Jahren gab es unter unseren Jugendlichen eine enthusiastische Stimmung, dass die Muslime in der Mitte der Gesellschaft langsam ankommen und als zugehörig wahrgenommen werden. Mittlerweile machen sich aber viele Gedanken, ob sie hier künftig noch sicher leben können. Viele beschäftigen sich mit alternativen Zukunftsplänen im Ausland. Chemnitz zeigt, dass Rassismus in Deutschland keinesfalls nur ein Randthema ist."
© Sümeyra Kilic
5 | 6 Fatih Mutlu, Vorsitzender der Schura Schleswig-Holstein: "Leider unterschätzen wir die Lage. Es ist an der Zeit, auf die Probleme hinzuweisen, ohne dabei eine bestimmte Gruppe oder Religion für die Probleme der Gesellschaft verantwortlich zu machen. Wir brauchen keine Politik, die Ängste schürt, sondern eine Politik des Vertrauens."
© Fatih Mutlu
6 | 6 Katrin Großmann, Beauftragte für den interreligiösen Dialog im Bistum Osnabrück: "Als Christen und Christinnen dürfen wir uns nicht entmutigen lassen, sondern müssen widersprechen, wo die Rechte von Menschen missachtet werden und Rassismus und Hass am Werk sind. Hier müssen wir laut sein! Beharrlich werden wir uns durch Bildungsarbeit und darüber hinaus weiter für einen Dialog zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen einsetzen. Das schließt alle mit ein, die bereit sind, zu differenzieren, die offen sind für echte Begegnung."
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