Stand: 20.12.2017 | 15:40 Uhr
1 | 6 Auch in diesem Jahr versammelten sich wieder Zehntausende Ahmadis zu ihrem jährlichen spirituellen Treffen, der Jalsa Salana. Seit 42 Jahren findet diese größte muslimische Versammlung in Deutschland statt. Die "Ahmadiyya Muslim Jamaat" - auf deutsch Ahmadiyya-Muslim-Gemeinschaft - sieht sich als islamische Reformbewegung.
© Jalsa Salana Deutschland
2 | 6 Der Ahmadi Sami Khokhar lebt in Hamburg: "Wir bezeichnen uns als Reformgemeinde. Was wir sagen möchten, ist, dass wir nicht den Islam reformieren möchten, sondern die Muslime reformieren möchten. Der Islam ist fest, an dem gibt es nichts zu verändern."
© Sami Khokhar
3 | 6 Die Gemeinschaft zieht auch viele Konvertiten an - u.a. Abdullah Uwe Wagishauser, den Vorsitzenden der Ahmadiyya-Gemeinde in Deutschland. Seiner Meinung nach liegt das daran, dass die Ahmadiyya eine "rein religiöse Gemeinschaft" sei: "In der deutschen Islamkonferenz sind wir die einzige rein religiöse Gemeinschaft, die nicht ethnisch, national oder politisch geprägt ist, sondern rein religiös. Die Spiritualität steht bei uns im Mittelpunkt."
© imago
4 | 6 Die Ahmadiyya hat ihre Wurzeln in Britisch-Indien, dem heutigen Pakistan. In den 1880er-Jahren gründete Mirza Ghulam Ahmad die Bewegung. Er verstand sich - in der Nachfolge Mohammeds - als ein islamischer Messias. Ein Grund, warum die Gemeinschaft von vielen Muslimen kritisch gesehen wird und Ahmadis in islamisch geprägten Ländern auch verfolgt werden.
© gemeinfrei
5 | 6 Friedmann Eißler, Islam-Experte der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, beobachtet: "Obwohl die Ahmadis in der Öffentlichkeit sehr diskussionsfreudig auftreten, sind sie zugleich auch ein Hindernis für den interreligiösen Dialog. Das liegt aber vor allem an anderen islamischen Gemeinschaften, für die die Ahmadis Häretiker sind, mit denen sie nicht kooperieren wollen. Wir sollten nicht diese Konfrontation von christlicher Seite mitmachen, sondern für einen fairen Dialog nach allen Seiten sorgen."
© Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen
6 | 6 "Liebe für alle, Hass für keinen" - das ist auch der Leitspruch von Munawar Hussain Toor, dem Imam der Sami-Moschee der Ahmadiyya-Gemeinde in Hannover. Dazu gehört für ihn u.a. auch, sich vom religiös motivierten Extremismus zu distanzieren: "Der Islam lehrt, wir müssen mit Menschen friedlich leben."
© Munawar Hussain Toor