Sendedatum: 18.08.2017 | 15:20 Uhr
1 | 10 Ob Dolce & Gabbana oder Donna Karan - die islamische Mode erobert auch die Laufstege. Hier ein Foto vom Islamic Fashion Festival in Kuala Lumpur. Zu sehen sind Modelle aus der Kollektion des Modemachers Mohd Azizi Hassan aus Malaysia . Doch nicht nur die berühmten Modedesigner entdecken das Geschäft mit muslimischen Kundinnen.
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2 | 10 Es gibt immer mehr Geschäfte für islamische Mode. Abdul Rahman aus Hamburg führt einen der größten Läden mit islamischer Damen- und Herrenmode in Hamburg: das "Hayul Musallin". "Es kommen auch viele nichtmuslimische Frauen zu uns. Oft fahren sie in arabische Länder und suchen hier etwas Passendes zum Anziehen. Oder sie kommen wegen der orientalischen Düfte."
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3 | 10 Alle angebotenen Gewänder sind formlos geschnitten. Aber auch traditionelle muslimische Kleidung ist nicht immer nur schlicht. Oft sind die Gewänder mit Stickereien verziert.
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4 | 10 Mit diesen Nadeln werden Kopftücher festgesteckt, sodass sie besser halten. Die Nadeln dürfen gerne mit Strass-Steinen besetzt sein. "Man merkt schon, dass die Frauen, auch wenn sie sich schlicht kleiden, ein kleines bisschen Glitzer tragen wollen," sagt Abdul Rahman.
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5 | 10 Ceylan Sert arbeitet als Heilerziehungspflegerin in Belm im Landkreis Osnabrück. Sich islamkonform und modisch zugleich anzuziehen, ist für sie kein Widerspruch: "Ganz im Gegenteil, es lässt sich hervorragend kombinieren. Ich bin detailtreu und achte darauf, dass meine Kleidung farblich zu meinen Schuhen, Kopftüchern und Handtaschen passt. Mit auffallenden Accessoires setzte ich einen Akzent, um das gesamte Erscheinungsbild hervorzuheben. Ich kleide mich gerne schön und habe dabei meinen ganz eigenen Stil."
6 | 10 Die Frankfurter Religions- und Sozialwissenschaftlerin Naime Cakir findet es gut, dass mehrere europäische Modelabels und Kaufhäuser Islamic Fashion als Geschäftsmodell für sich entdeckt haben, ohne darin gleich eine politische Botschaft oder eine Mission zu sehen: "Verhüllende Kleidung hat eine lange Tradition in islamischen Gesellschaften. D.h. es gibt einen großen Markt dafür. Auf diese Nachfrage reagieren nun High-Fashion-Label mit eigenen Kollektionen, die bei einigen Zeitgenossen die Gemüter erhitzen. Islamic Fashion scheint mit einem 'Modeverständnis' zu kollidieren, das als Errungenschaft westlicher Lebensform begriffen wird. Dabei kann Mode genauso wie Kunst kulturelle Barrieren und Vorurteile überwinden helfen."
7 | 10 Die 21-jährige Tina möchte sich nicht gerne fotografieren lassen. Ein Model zeigt ein Outfit aus dem Geschäft "Nour Collection", in dem Tina neben ihrem Studium arbeitet: "Es gibt heute viele muslimische Frauen, die nicht auf modische Kleidung verzichten wollen, nur weil sie ihrer Religion treu bleiben möchten. Man muss nicht Kopftuch tragen und das stille Mäuschen sein. Man kann auch Karriere machen. Man kann alles machen, was man möchte und die Kleidung ist dann zweitrangig."
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8 | 10 Auch in der muslimischen Modewelt gibt es Trends. Zurzeit sind besonders Jersey-Stoffe und Pastellfarben angesagt. Außerdem Chiffon-Kopftücher, gerne auch mit aufgenähten Perlen.
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9 | 10 Die 32-jährige Sonia postet als "Sanisshining" ihre Outfits regelmäßig auf Instagram. Gerade wenn es um die Frage geht, wie man das Kopftuch binden soll, gibt es immer wieder neue Styles. "Viele Freundinnen von mir tragen einen Turban. Ich auch manchmal. Aber das ist mir ehrlich gesagt zu unbequem. Ich will mich in meiner Kleidung immer frei fühlen", sagt Sonia.
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10 | 10 Vor drei Jahren entschied sich Sonia dafür, das Kopftuch zu tragen und dabei trotzdem nicht auf ihren persönlichen Stil zu verzichten. Aber egal ob trendige Mode oder traditionelle muslimische Gewänder, in der deutschen Gesellschaft scheint das keine Rolle zu spielen, sagt Sonia: "Man sieht an mir immer nur das Kopftuch. Seit ich es trage, bin ich regelmäßig Anfeindungen ausgesetzt."
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