Eigentlich hätte es sogar ein komplett weibliches Konzertprogramm werden sollen. Doch dann fiel in vorletzter Minute der Tenor aus - und es gibt weltweit nicht viele Sänger, die mit der Rolle des Faust in Lili Boulangers Kantate "Faust et Hélène" vertraut und auch noch kurzfristig abkömmlich sind. Stattdessen wird nun die norwegische Mezzosopranistin Ann-Beth Solvang - auch sie war für die Kantate vorgesehen - mit dem Liedzyklus "Les nuits d’été" von Hector Berlioz einspringen.
Vito Cristofaro ist stellvertretender Generalmusikdirektor am Oldenburgischen Staatstheater.
Eine Zeitgenossin von Berlioz: Louise Farrenc
Das Konzert beginnt plangemäß mit einer Ouvertüre von Louise Farrenc, der ersten weiblichen Professorin des Pariser Konservatoriums. Durch ihren Lehrer Anton Reicha in der deutschen Klassik wurzelnd, schlug Farrenc mit diesem Werk bereits 1834 erkennbar den Weg zur französischen Romantik ein.
Komponistin mit Handicaps: Florence Price
"Ich bin eine Frau und habe schwarzes Blut in meinen Adern", so benannte die 1887 geborene Florence Price die "Handicaps" auf ihrem Weg zum Erfolg. In ihrer 3. Sinfonie von 1938/40 mischt sie klassische Formen mit musikalischen Stilelementen ihrer afroamerikanischen Herkunft: perkussive Kraft und mitreißende Rhythmen.
Moderation: Christiane Irrgang
Das Programm
Louise Farrenc Ouvertüre Nr. 1 e-Moll op. 23 Hector Berlioz "Les nuits d‘été" op. 7 Florence Price Sinfonie Nr. 3 c-Moll
Sollten Sie einmal ein Konzerthighlight auf NDR Kultur verpasst haben, finden Sie hier eine Übersicht der musikalischen Höhepunkte, die nachgehört werden können.
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