Chormusik
Sonntag, 10. März 2024, 17:00 bis
18:00 Uhr
Krzysztof Penderecki hat die moderne Musik mit Anklängen an die Tradition bereichert und damit auch Menschen angesprochen, die keine Avantgarde-Spezialisten sind, vor allem in der geistlichen Chormusik. Sie spielt eine zentrale Rolle im Schaffen des 2020 gestorbenen Penderecki, einem der wichtigsten Komponisten des 20. und des frühen 21. Jahrhunderts.
Der Lettische Rundfunkchor hat unter Leitung von Sigvards Kļava eine Auswahl von Pendereckis Chorwerken aufgenommen. Darunter etwa das Miserere aus seiner "Lukas-Passion" von 1966 - einem Meilenstein in der Musik des 20. Jahrhunderts. Dort trifft die Avantgarde des 20. Jahrhunderts erstmals auf die Tradition der Passionsmusiken.
Gregorianische Melodien
In diesem Miserere schichtet Penderecki die Töne mitunter zu dissonanten Klangbündeln, so genannten Clustern. In den späteren Werken wird er dagegen deutlich milder. Er kehrt oft zurück zur Tonalität und beruft sich auf gregorianische Melodien - wie in seinem "Agnus Dei", das er 1981 im Andenken an einen verstorbenen Freund Kardinal Stefan Wyszyński geschrieben hat. Oder in seiner "Missa brevis", dem jüngsten und längsten Werk des Programms, entstanden als Auftragswerk des Stadt Leipzig zum 800. Geburtstag von Thomaskirche, Thomanerchor und Thomasschule im Jahr 2012.
Eine Sendung von Marcus Stäbler.