Plattdeutsch morgen
Die gesellschaftlichen Begleitumstände für das Plattdeutsche und seine Sprecher haben sich gewandelt.
Dass der Mensch mit einer Sprache nicht auskommt, ist eine über Jahrhunderte gewachsene Erfahrung der Bewohner des deutschen Nordens. Und so stellt sich mittlerweile als Vorteil dar, was in dieser Region lange ein Nachteil war: Man muss nicht mehr auf Biegen oder Brechen hochdeutsch reden - man darf heute, je nach der Situation und dem Partner, wählen, in welcher Sprache man sprechen will.
Und das Plattdeutsche hat seinen Wert auf dem Markt der Sprachen. Dieser Marktwert äußert sich zum Beispiel im vieltausendfach dokumentierten Willen der Plattdeutschsprecher, das Niederdeutsche unter den Schutz der Sprachencharta zu stellen. Durch das Inkrafttreten der Charta der Regional- oder Minderheitensprachen im Januar 1999 wird dem Niederdeutschen eine erhebliche Rechtssicherheit nicht nur im gesamten Bildungswesen, sondern auch in der Justiz, der Verwaltung, den Medien und der Wirtschaft zugebilligt.