Kultur hinter Gittern - Gefängnisse im Film
Die Liste der Filme, die im Gefängnis spielen, ist lang. Es gibt große Klassiker wie "Papillon" oder "Flucht aus Alcatraz". Modernere und ganz unterschiedliche Filme wie "The Rock" oder "Die Verurteilten" und auch Serien wie "Prison Break".
Ich nehme an, es gibt in jedem Gefängnis Amerikas einen Mann wie mich. Ich bin der, der dir alles besorgen kann. Zigaretten, ein bisschen Gras, wenn du drauf stehst, ein bisschen Brandy, um den High School Abschluss deines Kindes zu feiern.
Sagt Häftling Red in "Die Verurteilten". Gespielt wird er von Morgan Freeman. 1994 kommt dieser Film in die Kinos, basierend auf einer Kurzgeschichte von Stephen King. Er erzählt die Geschichte von der Freundschaft zwischen Red und Andy, gespielt von Tim Robbins. Beide sitzen in Shawshank, einem fiktiven Gefängnis, das oft im Stephen King-Universum vorkommt. "Am nächsten Morgen, als Raquel ihr kleines Geheimnis hergegeben hatte, spazierte ein Mann in die Maine National Bank." Raquel, das ist Sexsymbol Raquel Welch auf einem Poster in Andys Zelle. Jahrelang hat er einen Tunnel gegraben und bricht aus Shawshank aus. Im Kino fällt dieses Gefängnismärchen damals durch, entwickelt sich in den Jahrzehnten danach aber zum Kulthit. Das gleiche Produktionsteam liefert übrigens 1999 mit "The Green Mile" noch einen einfühlsamen Stephen King-Gefängnis-Film ab.
Alcatraz: Beliebter Ort für Gefängnisfilme
Nicht ausbrechen aus, sondern, wenn man so will, einbrechen nach Alcatraz soll Sean Connery im Actionspektakel "The Rock". Alcatraz, diese echte Gefängnisinsel, mittlerweile Museum, vor San Francisco hat selbst viele Legenden hervorgebracht. Eine wird Ende der Siebziger Jahre mit Clint Eastwood verfilmt: "Flucht von Alcatraz". "Also hier ist noch nie jemand rausgekommen? Das hat noch keiner geschafft. Jeder hat sich hier schon nach einem Fluchtweg umgesehen, aber es gibt keinen. Diese Insel ist ein einziger Felsen." Lässt Eastwood sich das Problem erklären, während er grimmig über die Bucht von San Francisco blickt. Der Film greift einen wahren Ausbruchsversuch von 1962 auf. Man geht davon aus, dass die Gruppe, rund um das reale Vorbild von Eastwoods Figur, damals ertrinken. Der Film lässt es offen.
Papillon: Wahre Geschichte von Folter und Misshandlung
"Steve McQueen. Dustin Hoffman. Ein Mann, wie in 'Orkan'." So wird 1973 im deutschen Trailer "Papillon" angekündigt. Ebenfalls eine wohl wahre Geschichte von Folter und Misshandlung, die Henri Charrière in den Dreißiger und Vierziger Jahren in Französisch Guayana erlebt haben will. Das ist damals ein gigantischer weltweiter Buch- und Filmerfolg. Wird aber auch von Historikern angezweifelt. Charrière habe sich das meiste eher ausgedacht, als wirklich erlebt. "Sie sind der erste amerikanische Offizier, dem ich begegne. Hills heißen sie. Käptn Hills." Die dicke Lippe riskiert Steve McQueen in "Gesprengte Ketten" über eine Gruppe Kriegsgefangener im zweiten Weltkrieg. "Flucht in Ketten" heißt ein paar Jahre zuvor ein anderer Klassiker, in dem Sidney Poitier und Tony Curtis eben das tun, in Ketten flüchten.
Gefängnisserien aus Deutschland und den USA
"Hinter Gittern - Der Frauenknast", das ist eine der erfolgreichsten deutschen Serien aller Zeiten. Obwohl sie oft vor allem unfreiwillig komisch ist. Wesentlich ernstzunehmender ist "Orange is the new Black" auf Netflix. Nicht vergessen werden sollte auch "Prison Break", in dem ein Mann seinen Bruder aus dem Gefängnis befreien will und sich den Plan dafür einfach auf den Körper tätowiert.
Die Liste der Stoffe, die im Gefängnis spielen, geht noch endlos weiter. Alfred Hitchcock schickt Henry Fonda in "Der falsche Mann" in den Knast, Martin Scorsese Leonardo DiCaprio in "Shutter Island". Sylvester Stallone bricht in "Lock Up" und in "Espace Plan" aus. Robert Redford erzählt in "Brubaker" und "Die letzte Festung" von Missständen. Das Gefängnis ist aus dem Kino nicht wegzudenken und wird immer Thema bleiben.