Sendedatum: 02.12.2016 | 15:20 Uhr
1 | 5 Norbert Hofer (rechts) von der rechtspopulistischen FPÖ machte Österreichs Musliminnen und Muslime im Bundespräsidentschaftswahlkampf wiederholt zur Zielscheibe. Der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen dagegen warnte davor, in eine Anti-Islam-Stimmung zu verfallen.
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2 | 5 Farid Hafez ist promovierter Politikwissenschaftler an der Universität Salzburg: "Wenn es Wahlkämpfe gibt, wo die freiheitliche Partei mit dem Islam-Thema versucht, Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren, dann merkt man immer auch eine gewisse Stimmung in der Gesellschaft. Dass Tabus leichter gebrochen werden mit jedem radikaleren Satz, der auch von Seiten der Politik kommt. Und ich würde schon sagen, ja, es hat durchaus eine Auswirkung, wie Menschen auch untereinander leben."
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3 | 5 Asma Aiad, Fotografin in Österreich, ist überzeugt: "Diese Wahlen haben eine große Auswirkung auf die politische Ausrichtung Österreichs und der EU. Natürlich bin ich besorgt, ganz besonders, wenn ich sehe, dass auch Islamfeindlichkeit einen Platz in diesem Wahlkampf hat. Aber daran wird sich nichts ändern, wenn nicht die vielen Menschen, die eine pluralistische und offene Gesellschaft wollen, von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen und wählen gehen."
© Asma Aiad
4 | 5 Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster, hat einige Jahre in Wien gelebt: "Wenn ich mich umhöre in der muslimischen Community, sehe ich wenig Interesse, was die Wahl in Österreich angeht. Aber viele sind alarmiert, dass die rechte Politik in Europa immer stärker wird - auch im Zusammenhang mit zunehmender Islamfeindlichkeit. Und mit der Gefahr aber, dass wir Muslime dann schnell in einen Opferdiskurs geraten. Wir alle müssen schauen, wie wir alle ins Boot holen. Als Europäer, Deutsche, Österreicher."
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5 | 5 Nour Khelifi, Journalistin und Bloggerin in Wien, macht sich auch Sorgen: "Fremden - und Islamfeindlichkeit werden zu einem ernstzunehmenden Problem. Die Frage, die sich jetzt für Österreich stellt, ist, wie lange diese gefährliche Politik betrieben wird. Sie drängt Teile der Bevölkerung an den Rand und verhindert die Demokratie."
© Nour Khelifi