Marrakesch: Ein Mann geht entlang der Trümmer von Gebäuden nach einem Erdbeben. © AP/dpa Foto: Mosa'ab Elshamy

Mit Katastrophen in Nordafrika überfordert?

Stand: 14.09.2023 12:45 Uhr

Überschwemmungen in Libyen, Erdbeben in Marokko: Zwei Naturkatastrophen erschüttern Nordafrika. Die Hilfe in beiden Ländern gestaltet sich schwierig. Hoffnung machen gute Nachrichten in den schlechten.

von Pastorin Sarah Oltmanns

Ehrlich gesagt habe ich das gar nicht richtig mitbekommen, mit der Flut in Libyen. Ich hatte immer ein Erdbeben vor Augen und war richtig erschrocken, als ich hörte, da werden noch 20.000 Menschen vermisst - im Flutgebiet. Ich bringe schon alles durcheinander. Das Erdbeben in Marokko und die Flut in Libyen.

Zu viele schlechte Nachrichten lösen Stress aus

Daher habe ich mich gefragt, ob ich jetzt völlig übersättigt bin von diesen ganzen schlechten Nachrichten und ob ich schon innerlich abschalte, wenn ich nur das Wort "Katastrophe" höre? Ich habe dann etwas recherchiert und nachgelesen und bin beruhigt: Wenn zu viele schlechte Nachrichten in mir Stress auslösen, sei es völlig normal, wenn ich etwas ausblende und nicht mehr so mitbekomme.

"Wenn Menschen helfen, dann wird die Welt eine bessere"

Und es gibt sogar einen kleinen Trick: nämlich die guten Nachrichten in den schlechten hören. Zum Beispiel, dass ein junger Mann zu Besuch war, in der Nähe der Krisenregion, zufällig, bei seiner Familie. Und als er mitbekam, dass es nicht überall Hilfe gibt, da hat er sein kleines Auto ganz voll gepackt, mit Lebensmitteln, und hat sich selbst auf den Weg gemacht, diese zu verteilen. Das rührt mich an.

Und da ist es dann vielleicht zweitrangig, ob ich die Regionen verwechsele, denn was für mich zählt, ist der Segen, der darin steckt: wenn Menschen Menschen helfen, dann wird die Welt eine bessere.

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Kirche im NDR | 15.09.2023 | 06:20 Uhr

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