Bürgerstiftungen SH: Aus einsam wird gemeinsam
Jeder dritte Bundesbürger zwischen 18 und 53 Jahren fühlt sich laut aktuellen Studien zeitweise einsam. Deshalb sollen 50 Projekte unterstützt werden, die aus „einsam" "gemeinsam" machen.
Die kleineren Vereine und Institutionen haben oft Probleme Spenden zu verwalten und Hilfe zu organisieren. Denn dahinter steckt viel Verwaltung, die in Eigenleistung mit Ehrenamtlichen nicht geleistet werden kann. Sie können sich mit ihren Vorhaben deshalb an die Bürgerstiftungen wenden und eine Förderung beantragen. Die Stiftungen im Land sind sehr gut vernetzt, verfügen über Stiftungskapital und viel Erfahrung mit Spendengeldern. Außerdem kommt bei den Bürgerstiftungen durch ihre Bekanntheit und das Netzwerk kontinuierlich Geld in die Kasse.
Aus Renditen werden Projekte gefördert
Stiftungen legen das sogenannte Stiftungskapital immer an, erklärt Bengta Reich, die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Elmshorn: "Das Geld bekommen wir von den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, durch Erbschaften, Schenkungen oder Spenden. Und das Geld geht dann auf ein Depot oder Konto und aus den Erträgen heraus unterstützen wir dann die Projekte in Elmshorn." Außerdem verwalten Bürgerstiftungen Spenden, die mit einem konkreten Zweck oder Projekt an sie übertragen werden. Dieses Geld geht ohne Umwege an die Vereine und Institutionen.
Aus einsam wird gemeinsam: 50 Projekte im Land sollen gefördert werden
Alle beteiligten Bürgerstiftungen haben bereits Ideen entwickelt oder eingereicht bekommen, was gegen Einsamkeit getan werden kann. Ziel ist, eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Außerdem soll die Lebensqualität und Situation der Betroffenen verbessert werden. Diese Bürgerstiftungen beteiligen sich:
- Bürgerstiftung Bad Schwartau
- Bürgerstiftung Eutin
- Bürgerstiftung Elmshorn
- Bürgerstiftung der Gemeinde Ratekau
- Bürgerstiftung Geesthacht
- Bürgerstiftung Henstedt-Ulzburg
- Bürgerstiftung Kiel
- Bürgerstiftung Mölln
- Bürgerstiftung Nindorf
- Bürgerstiftung Ostholstein
- Bürgerstiftung Ratzeburg
- Bürgerstiftung Region Ahrensburg
- Bürgerstiftung Region Lauenburg
- Bürgerstiftung Region Rendsburg
- Bürgerstiftung Stockelsdorf
- Bürgerstiftung Stormarn
- Bürgerstiftung Trittau
- Stiften für alle e.V.
Das Stiftungsgremium entscheidet, wer gefördert wird
Wer wie viel Geld bekommt, entscheiden die Bürgerstiftungen in ihrem Stiftungsvorstand. Der besteht aus ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertretern aus der jeweiligen Stadt oder Gemeinde. Gemeinsam diskutieren sie darüber, ob der Vorschlag den Kriterien der Satzung entspricht. Und da geht es im Groben um das Allgemeinwohl der Gesellschaft. Zum Beispiel bei Bildungs- und Kulturprojekten, Sport, Naturschutz und Denkmalschutz. Aber auch Jugend- und Altenhilfe sind ein großes Thema. Damit das alles fair verteilt wird, arbeiten die Bürgerstiftungen in Schleswig-Holstein unabhängig von Politik, Parteien, Unternehmen oder Spenden. Auch Vorteile einzelner Stifter gibt es nicht. Nur wenn wirklich die Bürgerinnen und Bürger etwas von den Projekten haben, werden sie finanziell unterstützt.