Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs sind in Hamburg elf Zombeck-Türme gebaut worden - an strategisch wichtigen Orten. Einige werden heute noch genutzt, einige stehen leer, zwei existieren nicht mehr.
Stand: 16.03.2023 | 11:40 Uhr
1 | 22 Am Zombeck-Turm am Baumwall nahe den Landungsbrücken dürften die meisten Menschen vorbeigehen oder -fahren. Schließlich steht er sehr zentral am Hafen neben der U3-Bahnstrecke und der vielbefahrenen Straße Vorsetzen. Der Turm stammt aus dem Jahr 1940 und beherbergt ein portugiesisches Restaurant. Früher betrieb der Boxer Jo Neff dort die "Turm-Gaststätte Überseebrücke".
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
2 | 22 Die Turmbunker wurden beim Bau mit Reichsadlern versehen - wie hier beim Zombeck-Turm am Baumwall. Das damals obligatorische Hakenkreuz wurde nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt.
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3 | 22 Gegenüber vom Dammtorbahnhof an der Rothenbaumchaussee steht dieser Zombeck-Turm - ebenfalls von 1940 und ebenfalls an einer zentralen Stelle der Stadt.
© IMAGO / Hoch Zwei Stock/Angerer
4 | 22 Der Turm wird seit Langem als Bar genutzt. Die für den Bunker typische Rampe führt spiralförmig um den Zylinderkern herum.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
5 | 22 Auch in der Bar selbst bestimmen die Rampe und die runde Architektur den Raum.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
6 | 22 Die grün gestrichene Betonwand und die moderne Einrichtung lassen vergessen, dass es sich um ein ehemaliges Kriegsbauwerk handelt.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
7 | 22 Direkt am S- und U-Bahnhof Barmbek ist 1939 dieser Bunkerturm nach Zombeck-Vorgaben gebaut worden. Jahrelang hat eine Möbelfirma das Gebäude genutzt, später ein Bekleidungsgeschäft. Die Geschichtswerkstatt Barmbek würde den Turm gern dauerhaft nutzen.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
8 | 22 Strategisch positioniert ist auch dieser Zombeck-Turm aus dem Jahr 1940. Er steht gegenüber der S- und U-Bahnstation Sternschanze, wo damals wie heute viele Menschen passieren. Hinter dem Bau befindet sich ein Fußballplatz. Der bauliche Zustand des Turms soll im Inneren nicht besonders gut sein. Dort ein Café einzurichten, bleibt nur eine Idee.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
9 | 22 Ebenfalls an einer Schienenstrecke steht noch heute der Zombeck-Turm an der Hasselbrookstraße. Die gleichnamige S-Bahnstation ist Anlaufstelle für viele Menschen aus den Stadtteilen Eilbek und Hamm. Jahrelang war dort eine Stuhlhandlung untergebracht. Heute steht der Turm leer.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
10 | 22 Ein Blick ins Innere zeigt, dass die typische Rampe, die sowohl zum Aufsteigen in den Turm als auch für den Aufenthalt diente, nachträglich ein Podest bekommen hat. Ronald Rossig vom Verein Unter Hamburg hat dieses Foto bei einer Begehung gemacht.
© Verein unter hamburg, Foto: Ronald Rossig
11 | 22 Auch die wenigen Treppen, die es in den Zombeck-Türmen gibt, passen sich mit ihrer Biegung der Form des Turms an.
© Verein unter hamburg, Foto: Ronald Rossig
12 | 22 Im Zylinderkern des Turms wurden auch Toiletten eingebaut. Schließlich mussten die Menschen im Ernstfall lange im Bunker ausharren.
© Verein unter hamburg, Foto: Ronald Rossig
13 | 22 Im Stadtteil Borgfelde ist direkt an der S- und U-Bahnhaltestelle Berliner Tor dieser Zombeck-Turm entstanden. Ab 1950 wurde er als Turm-Hotel betrieben, später als Bordell. Inzwischen werden dort stundenweise Zimmer vermietet. Wegen mehrerer baulicher Veränderungen steht der Turm nicht unter Denkmalschutz.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
14 | 22 Wer mit dem Auto von den Elbbrücken in die Stadt fährt, kommt am Zombeck-Turm an der Billhorner Brückenstraße vorbei. Bis zum Zweiten Weltkrieg existiert dort eine Station der Hochbahn-Linie nach Rothenburgsort.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
15 | 22 Im Inneren des Turms zieren diverse Malereien und Schriften die Wände. Sie sind zwischen 1940 und 1945 entstanden. Zu sehen sind oft niederdeutsche Motive, die mit Bauernweisheiten versehen worden sind.
© LunaTurm Kulturinitiative
16 | 22 Heute ist ein Tonstudio in dem Rundbunker untergebracht. Nach Angaben des Besitzers Timothy Spaniel kommen viele Künstler für Musikaufnahmen dort hin.
© Timothy Spaniel / Killerwave Studio
17 | 22 Im Hafengebiet am Südufer der Norderelbe ist 1940 der Turm an der Peutestraße errichtet worden. Auch dieser Standort wurde aus strategischen Gründen gewählt. Ende der 1990er-Jahre waren die "Hells Angels" offizielle Mieter des Bunkers. Inzwischen wird er nicht mehr genutzt.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
18 | 22 Nur rund 500 Meter entfernt haben die Nationalsozialisten 1941 den Zombeck-Turm an der Prielstraße bauen lassen. Im Hintergrund befindet sich die Bahntrasse, die über die Elbe führt. Der Turm steht leer.
© NDR, Foto: Jochen Lambernd
19 | 22 Ein Zombeck-Turm in Trümmern: Zu sehen sind hier allerdings keine Kriegsschäden, sondern die Folgen einer gezielten Sprengung. Am 9. November 1951 wurde der Turm an der damaligen Bismarckstraße im Stadtteil Ottensen auf diese Weise demontiert. Er musste einem neuen Hertie-Kaufhaus Platz machen. Seit 1995 wiederum steht dort das heutige Mercado-Einkaufszentrum.
© Archiv Michael Grube, geschichtsspuren.de
20 | 22 Auch der Zombeck-Turm am Zentralen Omnibus-Bahnhof nahe des Hamburger Hauptbahnhofs musste weichen, wenn auch viel später. Er wurde 2002 abgerissen, um Platz für die Erweiterung des ZOB zu schaffen.
© ZOB Hamburg, Foto: -
21 | 22 Auch ein Turmbunker, aber kein Zombeck-Turm. Hier handelt es sich um einen optisch sehr ähnlichen Ringtreppenturm. Er existiert allerdings nicht mehr. Bis 2009 stand er im Rosshafen, dann wurde er abgerissen.
© IMAGO, Foto: Frank Brexel
22 | 22 Somit ist das Bauwerk am Worthdamm / Arningstraße der einzige noch verbliebene Ringtreppenturm in Hamburg. Der 1941 fertiggestellte Turm steht auf einem Firmengelände, wird Unternehmensangeben zufolge aber nicht genutzt.
© Holger Beckmann