Bevor die Speicherstadt errichtet wird, macht sich Georg Koppmann im Herbst 1883 daran, die "niederzulegenden Stadttheile" zu fotografieren. Klicken Sie sich hier durch das Mappenwerk.
Stand: 26.10.2023 | 15:50 Uhr
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Hamburg Journal
1 | 37 Dieses Mappenwerk birgt einen fotografischen Schatz: Unter dem Titel "Hamburg 1883. Aufnahmen der niederzulegenden Stadttheile" sind diejenigen Wohnviertel für die Nachwelt festgehalten, die für den Speicherstadt-Bau abgerissen werden sollten. Im Folgenden können Sie sich durch das Buch klicken. Die Bildbeschreibungen stammen zum größten Teil von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Zu Beginn steht jeweils der Original-Titel des Bildes.
2 | 37Brook nach dem Sande gesehen: Das erste historische Bild zeigt die relativ breite Straße "Brook" auf der Kehrwiederinsel. Mit der Formulierung "nach dem Sande gesehen" ist gemeint: in Blickrichtung der Straße "Auf dem Sande". Zu sehen sind auch etliche Kinder.
3 | 37Pickhuben vom Altstädter Neuerweg aus gesehen: Wenige Schritte weiter beginnt die Straße "Pickhuben". Auch diesen Straßennamen gibt es heute noch, die Straße verläuft allerdings etwas anders.
4 | 37Eingang in die Straße beim Winserbaum: Die Straße "Beim Winserbaum" existiert heute nicht mehr. Diese Aufnahme gehört zu wenigen dieser Sammlung, die nicht auf dem Gebiet der heutigen Speicherstadt entstanden sind, sondern am nördlichen Ufer des heutigen Zollkanals um die Straße "Dovenfleet" herum, deren Uferbebauung auch den Baumaßnahmen zur Errichtung der Speicherstadt zum Opfer fallen musste. Aus diesem Grund hat Georg Koppmann sie dokumentiert und in diese Sammlung aufgenommen.
5 | 37Westende vom Kehrwieder: Dieses Bild von 1883 dokumentiert die letzte Bebauung am Westende der Kehrwieder-Insel. Bei der Kehrwiederspitze - und überhaupt der ganzen Kehrwiederinsel - wurden beim Bau der Speicherstadt große landschafts- und hafenbauliche Veränderungen und Begradigungen vorgenommen.
7 | 37Kleines Fleth vom Sandthorquai aus gesehen: Die Straße "Kleines Fleth" musste beim Bau der Speicherstadt dem Brooksfleet und dessen südlicher Bebauung weichen. Sie verlief auf einem erst 1860 zugeschütteten Fleet gleichen Namens.
8 | 37Kehrwieder und Brooksbrücke: Die Kehrwieder-Insel wurde beim Bau der Speicherstadt begradigt. So verläuft sie nicht mehr - wie auf dem historischen Foto - leicht geschwungen. Jedoch ist die Straße "Kehrwieder" immer noch die Norduferstraße der Elbinsel.
10 | 37Holländische Reihe, Kalkhof und Mührenfleth: Die Straße "Holländische Reihe" gibt es hier nicht mehr. Bei der Anlage des Wandrahmsfleet musste diese Norduferstraße der östlichen Kehrwieder-Insel weichen, ebenso wie der "Holländische Brook", die Verlängerung der "Holländischen Reihe".
12 | 37Kalkhof: Der Kalkhof war eine städtische Einrichtung - entstanden Mitte des 14. Jahrhunderts - für das öffentliche Bauwesen. Hier wurde das benötigte Kalkmaterial gelagert. Das Gebäude auf dem Bild diente wohl als Speicher.
13 | 37Dovenfleth und Ecke hinter der Lembkentwiete: Die Straße "Dovenfleth" verlief 1883 etwa auch dort, wo sie heute verläuft. Damals jedoch standen am gesamten Uferrand Gebäude, sodass die Straße im Gegensatz zu jetzt beidseitig bebaut war.
14 | 37Hintere Ansicht des Dovenfleth von der Wandrahmsbrücke aus gesehen: Die Wandrahmsbrücke verlief ziemlich genau dort, wo heute der Wandrahmssteg den Zollkanal überquert.
15 | 37Winserbaum und Winserbrücke: Die Winserbrücke überquerte die Abzweigung des Dovenfleets zu zwei heute zugeschütteten Fleeten, dem Brauerstraßen- und Reichenstraßenfleet. Der Winserbaum war eine schwimmende Holzsperre (Zollschranke für die Schiffe und deren Waren aus Winsen), die die Zufahrt vom Oberhafen zum Reichenstraßenfleet kontrollierte.
17 | 37Kehrwieder von der Hellenenbrücke aus gesehen: Die Hellenenbrücke überbrückte das Katharinenfleet, das in das Mührenfleet (heute Zollkanal) mündete. Brücke und Fleet existieren heute nicht mehr. Zu sehen ist hier das nördliche Ufer der westlichen Kehrwiederinsel.
18 | 37Kibbeltwiete und Brooksgraben: "Brooksgraben“ wurde das 1852/54 zugeschüttete Fleet der Kehrwiederinsel genannt, das bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts die Kehrwiederinsel von West nach Ost durchzog.
20 | 37Kannengießerort mit der Catharinen-Kirche: Der "Kannengießerort" verläuft heute etwas anders als 1883. Im Hintergrund ist die Kirche St. Katharinen zu sehen, eines der ältesten Gebäude Hamburgs.
21 | 37Kehrwieder: Der "Kehrwieder" ist auf diesem Bild vom westlichen Ende Richtung Osten aufgenommen. Die leichte Biegung des Ufers wurde mit Bau der Speicherstadt begradigt.
22 | 37Dovenfleth vom Winserbaum aus gesehen: Auf diesem Foto sind viele Bewohner zu sehen, die kurz darauf für den Bau der Speicherstadt wegziehen mussten.
24 | 37Altstädter Neuerweg vom Sandthorquai aus gesehen: Auf diesem Bild ist ein weiterer Teil des "Altstädter Neuerwegs" sichtbar. Es ist nicht etwa die Straße, die links auf dem Bild abzweigt (sie ist eine große Hofeinfahrt), sondern der große Platz vor der Häuserflucht rechts davon. Er führte bis zum St. Annen-Kirchhof, heute die Kreuzung "Bei St.Annen"/ "Osakaallee".
28 | 37 Holländische Reihe No. 21: Die Nummer 21 befand sich am westlichen Ende der "Holländischen Reihe". Es war das vorletzte Haus vor der Mündung in den "Kannengießerort".
30 | 37Lauenburg's Speicher von den Mühren aus gesehen: Lauenburg's Speicher - das hohe Gebäude in der Mitte des Fotos - wurde nach seinem Eigentümer J. D. Lauenburg benannt. Es befand sich am "Spenshörn". Durch die Verbreiterung des Mührenfleets zum Zollkanal wurde ein großer Teil der Uferbebauung der Kehrwieder-Insel und damit auch der Standort des Speichers abgetragen.
35 | 37Hof am Kehrwieder No. 65, vom Sandthorquai aus gesehen: Das Bild zeigt einen Innenhof eines Gebäudes - von seiner Rückseite am "Sandthorquai" aus gesehen. Im Hintergrund ist die Hofeinfahrt am "Kehrwieder" zu sehen.
36 | 37Dovenfleth von der Mitte aus gesehen: Der Dovenfleet befand sich nicht auf den Elbinseln Kehrwieder oder Wandrahm, sondern nördlich davon "auf dem Festland". Aber auch hier wurde die Uferbebauung abgerissen.