Stand: 05.06.2015 | 11:50 Uhr | Hamburg Journal
1 | 21 Für die Niederdeutsche Gartenschau 1935 werden auf dem Gelände des ehemaligen Hamburger Zoos und der Dammtorfriedhöfe Hügel abgetragen, Teiche zugeschüttet und Bäume gefällt.
© Peter Plomin
2 | 21 Die Dammtorfriedhöfe sind bereits seit Jahrzehnten geschlossen. Das Gelände liegt nun brach, zwischen den alten Gräbern herrscht eine verwunschene Wildnis.
© Peter Plomin
3 | 21 Zahlreiche Gebeine müssen nun zum Friedhof Ohlsdorf umgebettet werden. Aus alten Grabsteinen werden aber auch Treppenstufen für die Parkwege in Planten un Blomen gefertigt.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Hildebrandt
4 | 21 Mittelpunkt der neuen Anlage soll das Große Becken sein. Im Januar 1935 wird die Grube dafür ausgehoben. Die NS-Machthaber in Hamburg verzichten auf den Einsatz von Maschinen und setzen stattdessen über 1.000 Langzeitarbeitslose ein.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
5 | 21 Die Arbeiter bereiten auch die Verlegung von Kühlrohren im Großen Becken vor. Nach dem Ende der Gartenschau im Oktober 1935 soll es im Winter als Kunsteisbahn genutzt werden.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
6 | 21 Um das Große Becken mit Wasser zu speisen, wird ein Kanal angelegt. Er besteht aus mehreren Becken und verläuft über Kaskaden, die als flache Stufen angelegt werden.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
7 | 21 Der Kanal mit den Kaskaden ist noch heute erhalten. Kleine Inseln mit Liegestühlen sind beliebte Orte der Entspannung.
© Bildarchiv Gartendenkmalpflege der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt., Foto: Heino Grunert
8 | 21 Auf dem Gelände entstehen außerdem zahlreiche Beete, Mauern und Treppen. Insgesamt verbauen die Arbeiter 1.200 Kubikmeter Kies und 12.760 Sack Zement.
© Peter Plomin
9 | 21 Im Westen der Anlage richtet Gartenarchitekt Karl Plomin fünf Partien für einen Rosengarten ein, die durch Backsteinmauern abgeteilt werden. 6.000 Rosen werden dort auf neue Art und Weise präsentiert - nicht als Massenpflanzung, sondern einzeln stehend.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
10 | 21 Die Mauern im Rosengarten werden später weiß getüncht. Sie existieren noch immer. Heute heißt der Bereich Bürgergarten und ist mit Stauden bepflanzt.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
11 | 21 Rund um das Große Becken entsteht ein Gladiolengarten. Als Reminiszenz an den alten Zoo schaffen Hamburger Bildhauer vier massige Tierskulpturen. Heute stehen zwei davon - nämlich die Eisbären - im Stadtpark.
© Bildarchiv Gartendenkmalpflege der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.
12 | 21 Das einzige auffällige "niederdeutsche" Element der Gartenschau ist die Bauernschänke am Großen Becken, die unter Reetdach und buntem Gebälk ein Restaurant beherbergt, außerdem eine Remise und Stallungen für 14 Pferde und Maulesel. Im Zweiten Weltkrieg brennt sie nieder.
© Peter Plomin
13 | 21 An anderen Stellen geht es eher exotisch zu, etwa im Kakteengang, der eine Mustersammlung präsentiert. Der 150 Meter lange Gang wird dort errichtet, wo heute das CCH steht. Er dient auch als Lärmschutz gegen die nördlich verlaufende Bahnstrecke nach Altona.
© Peter Plomin
14 | 21 Auch das Orchideencafé, das am Anfang des Kanals liegt, erinnert an ferne Länder. Draußen stehen Palmen, drinnen wachsen tropische Pflanzen aus der ganzen Welt hinter Glas.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
15 | 21 Täglich spielen Tanzkapellen, während die Besucher bei schönem Wetter auf der Terrasse sitzen. Zwischen den Tischen stehen Papyrus und Bambus.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
16 | 21 Im Musikpavillon, der in moderner Stahlbetonbauweise gebaut wird, finden Konzerte von Militär- und Polizeiorchestern statt. Auch Kapellen der NSDAP spielen vor zahlreichen Zuhörern. Der heutige Musikpavillon steht ungefähr an gleicher Stelle.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
17 | 21 Auf der Gartenschau gibt es auch einen Kinderspielplatz. Ablenkung und Zerstreuung für die ganze Familie gehören zum politischen Programm des neuen Parks. Juden allerdings sind hier wie anderswo in deutschen Parks bald unerwünscht.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
18 | 21 800.000 Besucher strömen bis Oktober 1935 in die Gartenschau. Sie müssen anfangs eine Reichsmark Eintritt zahlen. Nach Kritik wird der Preis im Juli auf die Hälfte gesenkt.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
19 | 21 Nach dem Ende der Gartenschau wird der neue Park weiter gepflegt und ausgebaut. Das Wasserbecken verwandelt sich im Winter durch die eingebaute Gefrieranlage zur Freilufteisbahn. Tausende Hamburger drehen hier ihre Runden.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
20 | 21 Damit die Schlittschuhläufer problemlos übers Eis gleiten können, glätten Arbeiter die Eisbahn mit langen Schneeschiebern.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding
21 | 21 In Planten un Blomen und den dazugehörigen Gebäuden finden in den Folgejahren zahlreiche Veranstaltungen statt: etwa Fechtmeisterschaften, eine Fischereiausstellung und eine Reichstagung der NS-Urlauberorganisation "Kraft durch Freude", zu der Menschenmassen in den Park strömen.
© Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg/Meding