Sendedatum: 26.02.2022 | 12:00 Uhr | Doku & Reportage
1 | 18 Helgoland mit der Langen Anna, fotografiert von dem berühmten Fotografen Franz Schensky (1871 - 1957). Der Helgoländer gilt als Pionier der Schwarz-Weiß-Fotografie und machte zahllose Aufnahmen der Insel und seiner Bewohner.
© Museum Helgoland/ Franz Schensky
2 | 18 In den 30er-Jahren hat Helgoland rund 3.000 Einwohner. Viele leben vom Hummerfang, bis zu 80.000 Tiere fangen die Hummerfischer jährlich. Auch der Tourismus floriert. Allein im Jahr 1935 kommen 246.000 Tagesgäste auf die Insel.
© Museum Helgoland
3 | 18 Schon bald nach der Machtübernahme bauen die Nationalsozialisten die Militäranlagen auf der strategisch günstig gelegenen Insel aus. Sie erweitern den Hafen und legen komplexe Bunkersysteme an - auch ein U-Bootbunker gehört dazu.
© Museum Helgoland
4 | 18 Im Zweiten Weltkrieg ist Helgoland eine maritime Festung. Es gibt mehrere Flakstellungen, von denen die Deutschen alliierte Flugzeuge unter Beschuss nehmen. Bereits im Dezember 1939 bombardieren die Briten die Insel.
© Museum Helgoland
5 | 18 Am 18. und 19. April 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, ist die Insel Ziel des letzten großen Bombenangriffs des Zweiten Weltkriegs. Mit fast 1.000 Bombern greifen die Briten an. Die meisten Insulaner können sich in die Luftschutzbunker retten, 285 Menschen sterben, es sind überwiegend Soldaten.
© Museum Helgoland
6 | 18 Die Insel gleicht nach den Angriffen einer Kraterlandschaft. Das Inseldorf ist fast vollständig zerstört. Die Helgoländer müssen aufs Festland umsiedeln. Es ist ein Abschied für lange Zeit: Die Insel bleibt auch nach dem Krieg in britischer Hand.
© Museum Helgoland
7 | 18 Die Briten beschließen, mit einer gigantischen Sprengung alle Militäranlagen auf der Insel sowie die noch vorhandene Munition zu vernichten. Dafür tragen sie Tausende Tonnen Sprengstoff zusammen.
© Museum Helgoland
8 | 18 Am 18. April 1947 ist es so weit: Bei der "Operation Big Bang" zünden die Briten an verschiedenen Stellen der Insel fast 7.000 Tonnen Sprengstoff, unter anderem in unterirdischen Bunkeranlagen.
© Museum Helgoland
9 | 18 Es ist die bis dahin größte nicht-nukleare Explosion in der Geschichte. Die Rauchsäule steigt kilometerhoch in den Himmel, der Explosionsknall ist noch auf dem Festland zu hören.
© picture-alliance / epd
10 | 18 Die Militäranlagen sind weitgehend zerstört - doch Helgoland findet keine Ruhe: Die Briten nutzen die Insel als Ziel für Übungsbombardements. Deutsche Petitionen, die Insel wieder freizugeben, scheitern. Erst Ende 1950 kommt Bewegung in die Sache:
© Museum Helgoland
11 | 18 Die Studenten René Leudesdorff (l.) und Georg von Hatzfeld "besetzen" den Roten Felsen und fordern seine Rückgabe. Mit ihrer Protestaktion stoßen sie Verhandlungen zwischen Deutschland und Großbritannien an. Das Foto zeigt die Studenten während ihrer Aktion am 22. Dezember 1950 im Flakturm auf Helgoland.
© dpa Picture Alliance, Foto: Jochen Blume
12 | 18 Nach Leudesdorff und von Hatzfeld kommen weitere "Inselbesetzer". Am 21. Februar 1951 beschließen die Briten, Helgoland an die Deutschen zurückzugeben.
© Museum Helgoland
13 | 18 Am 1. März 1952 ist Helgoland wieder deutsch. Am ehemaligen Südhafen wehen die schleswig-holsteinische, die deutsche und die Helgoländer Flagge. Nach fast sieben Jahren dürfen die Bewohner auf ihre Insel zurückkehren.
© picture alliance, Foto: Jochen Blume
14 | 18 Doch ihre Heimat ist völlig zerstört - für die Helgoländer ein schockierender Anblick. Gebäuderuinen und Bombenreste müssen beseitigt werden, bevor es an den Wiederaufbau geht.
© dpa, Foto: Jochen Blume
15 | 18 Nach einem Ideenwettbewerb entwickeln die Architekten Wellhausen und Bunje ein Konzept für den Wiederaufbau. Sie orientieren sich vielfach an skandinavischen Vorbildern, so auch bei den farbigen Hummerbuden am Hafen.
© dpa - Bildfunk, Foto: Kay Nietfeld
16 | 18 Schon bald kommen auch die Touristen wieder. Ab 1962 ist Helgoland Nordseeheilbad. Nach der Wende erreichen die Gästezahlen mit bis zu 800.000 Touristen im Jahr Spitzenwerte.
© picture alliance / imageBROKER, Foto: Stefan Ziese
17 | 18 Absolute Touristenlieblinge sind die Kegelrobben. Lange waren sie in der Nordsee fast ausgestorben, seit 2001 ziehen sie auf der Helgoländer Düne wieder ihre Jungen auf.
© Verein Jordsand, Foto: Felix Timmermann
18 | 18 Die Idee, die Düne durch Aufschüttungen mit der Hauptinsel zu einer Insel zu vereinen und so neue Möglichkeiten für den Tourismus zu schaffen, scheitert 2011 in einem Bürgerentscheid. Helgoland wird auch künftig seine jetzige Form behalten.
© dpa/lno, Foto: Marcus Brandt