Sendedatum: 13.11.2020 | 20:15 Uhr | NDR Info
1 | 13 Mit dem Gadebuscher Vertrag wird am 13. November 1945 die Grenze der Besatzungszonen neu festgelegt: Vier Gemeinden werden künftig nicht mehr zur britischen, sondern zur sowjetischen Zone gehören. Wer will, wird von den Briten evakuiert - zumeist über den Ort Stintenburg, zu dem diese Brücke führt.
2 | 13 So sieht der Aufruf an die Bevölkerung der Gemeinde Lassahn, zu der Stintenburg gehört, vom 14. November 1945 aus (Kreisarchiv Ratzeburg): "Die Evakuierung der Tiere muß bis zum 18. November 45 beendet sein, die Evakuierung der Personen beginnt am 23. November und muß am 26. November beendet sein."
3 | 13 Nur einen Tag nach Abschluss des Gadebuscher Vertrages müssen sich die Bewohner der bislang britisch besetzten Gebiete entscheiden, ob sie bleiben oder gehen wollen, bevor die Sowjets übernehmen. Der Weg führt die meisten Menschen aus den östlich des Schaalsees gelegenen Gemeinden, die in die britische Besatzungszone ziehen, über diese Allee.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
4 | 13 Direkt im Anschluss an die Stintenburginsel befindet sich die Insel Kampenwerder. Diesen Feldweg passieren im Herbst 1945 die Menschen, ihr Vieh und schweres Gerät, das abtransportiert wird. Der Weg führt ...
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
5 | 13 ... in diesen Wald. Hier liegt damals die Ablegestelle, von der aus die Briten im November 1945 mit Fähren, Fischerbooten und Amphibienfahrzeugen helfen, den Besitzstand, das Vieh und schließlich die Menschen selbst zu evakuieren.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
6 | 13 Der Weg führt von hier auf die Westseite des Schaalsees bei Groß Zecher. Dort müssen sich die Evakuierten ein neues Leben aufbauen. Aus Lassahn gehen 506 von 626 Bewohnern weg. 106 von 108 Bewohnern verlassen Stintenburg.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
7 | 13 Aus dem ehemaligen lauenburgischen Dorf wird später eine Grenzbastion der DDR. Der Zugang ist streng geregelt, schon vor der Brücke zur Stintenburginsel steht dieser Grenzturm. Durchfahren dürfen nur die wenigen Einwohner.
8 | 13 Wohl auch, weil in das ehemalige Gutshaus der Familie von Bernstorff nun eine streng geheime Elite-Grenztruppe des Ministeriums für Staatssicherheit einzieht. Nach der Wende wird das Gut an die Familie zurückgegeben.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
9 | 13 Heute ist von den ehemaligen Grenzanlagen nichts mehr zu sehen. Wo einst der Grenzturm stand, befindet sich nun ein Parkplatz.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
10 | 13 Von hier führt ein ehemaliger DDR-Kolonnenweg durchs dicht zugewachsene Ufer am Schaalsee. Zu DDR-Zeiten waren weite Teile gerodet, damit die Grenzer bessere Sicht hatten.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger
11 | 13 Ein knappes Dutzend Bewohner zählt das aus wenigen Häusern bestehende Dorf Stintenburg auf Kampenwerder heute.
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12 | 13 In der Dorfmitte steht eine Informationstafel, die an die Geschichte des Gebietstauschs und die Abgeschottetheit zu DDR-Zeiten erinnert.
© NDR, Foto: Naniel Sprenger
13 | 13 Daneben: die "Einheitseiche". Sie wurde am 3. Oktober 1990 - dem Tag der deutschen Wiedervereinigung - gepflanzt. Auch nach der Wende wird an dem im November 1945 festgeschriebenen Grenzverlauf nichts geändert - Stintenburg bleibt bei Mecklenburg.
© NDR, Foto: Daniel Sprenger