Stand: 23.06.2016 | 11:00 Uhr
1 | 20 Ruhig und beschaulich: Das Warmbadehaus ist in den ersten Jahrzehnten das Zentrum des im Juni 1816 gegründeten Seebades Cuxhaven. Es liegt in der Nähe des Leuchtturms und des Schiffsanlegers "Alte Liebe". Vom Pavillon daneben haben die Badegäste freie Sicht auf die Elbmündung.
© Stadtarchiv Cuxhaven
2 | 20 So sieht Badeurlaub Anfang des 19. Jahrhunderts aus: Pferd und Reiter ziehen einen Badekarren in der Nähe des Badehauses ins Wasser. Dann steigt der Kurgast unbekleidet eine kleine Leiter ins Wasser hinunter, eine Segeltuchmarkise schützt ihn vor neugierigen Blicken. Das Baden vom Boot aus eignet sich nur für mutige Schwimmer.
© Stadtarchiv Cuxhaven
3 | 20 Auf seine Idee geht die Gründung des Seebades zurück: Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799), Professor in Göttingen, empfiehlt schon 1793, in Cuxhaven ein Seebad einzurichten. Er schätzt die Nähe zu den Hansestädten Hamburg, Bremen und Stade, den Blick auf die Elbschifffahrt sowie die frischen Fisch- und Krabbengerichte. Doch er erlebt die Umsetzung nicht mehr mit.
© Stadtarchiv Cuxhaven
4 | 20 Denn erst 1816 gründet Amandus Augustus Abendroth (1767-1842) die Seebad Aktiengesellschaft Cuxhaven. Der Amtmann des Hamburgischen Amtes Ritzebüttel will nach dem Ende der französischen Besetzung die Wirtschaft stärken. Später wird er Bürgermeister in Hamburg, wo er eine Sparkasse ins Leben ruft und sich vor allem für Armenanstalten einsetzt.
© Stadtarchiv Cuxhaven
5 | 20 In Cuxhaven, dem Hafen des Hamburgischen Amtes Ritzebüttel, leben um 1850 vor allem Fischer und Lotsen. Das alte Badehaus ist längst einem prächtigen Neubau gewichen. Hier verkehren Fürsten, Industrielle und Künstler.
© Stadtarchiv Cuxhaven
6 | 20 Heinrich Heine etwa kommt öfter nach Cuxhaven. Im Sommer 1823 verbringt er sechs Wochen im Seebad und schreibt das Gedicht "Am Werfte zu Kuxhaven,/Da ist ein schöner Ort,/Der heißt 'Die alte Liebe',/Die meinige ließ ich dort."
© Stadtarchiv Cuxhaven
7 | 20 Auch die weltberühmte schwedische Opernsängerin Jenny Lind hält sich im Sommer 1846 im Cuxhavener Seebad auf, wo sie auch ein Konzert gibt. Die Einnahmen spendet sie für die Armen und Waisen des Ortes.
© Stadtarchiv Cuxhaven
8 | 20 Um 1900, nach dem Aufkommen des Badeanzugs, verlassen die Gäste schon mal den Schutz des Segeltuchs und baden vor aller Augen in der Grimmershörnbucht.
© Stadtarchiv Cuxhaven
9 | 20 Hinter dem Cuxhavener Deich entstehen um 1900 die ersten Villen im Stil der Bäderarchitektur, aber auch die Kasernen der Kaiserlichen Marinegarnison, die oben links auf dieser historischen Postkarte zu sehen sind.
© Stadtarchiv Cuxhaven
10 | 20 Um 1900 baden die Herren bereits in einer Badeanstalt im offenen Meer, vor der sonntags zahlreiche Menschen am Deich lagern und die frische Luft genießen.
© Stadtarchiv Cuxhaven
11 | 20 Schon 1906 gibt es viele Cafés für die Gäste, die immer zahlreicher nach Cuxhaven kommen. Das Zentrum des Badelebens verlagert sich allmählich an die Sandstrände von Döse und Duhnen.
© Stadtarchiv Cuxhaven
12 | 20 In Duhnen gibt es ab 1904 eine 200 Meter lange, hölzerne Badebrücke mit Restaurant, die jahrzehntelang die Gäste anzieht. Im kalten Nachkriegswinter 1946 wird sie allerdings abgebrochen und als Brennholz verfeuert.
© Stadtarchiv Cuxhaven
13 | 20 Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt zur militärischen Festung erklärt, der Badebetrieb eingestellt. Am Strand stehen jetzt Geschützbatterien. Doch schon wenige Jahre nach Kriegsende beginnt der Aufstieg zu Deutschlands größtem Nordseeheilbad - hier eine Szene aus dem Jahr 1956.
© Stadtarchiv Cuxhaven, Foto: H. Borrmann
14 | 20 Mit einem Sandwall grenzen sich die Badegäste gern ab, wie hier im Juli 1958 in Duhnen. Strandburgen, oft mit Muscheln und Wimpeln kunstvoll verziert, gibt es seit der Kaiserzeit. Bis in die 1970er-Jahre richtet die Kurverwaltung sogar Wettbewerbe aus und prämiert die schönsten Bauten, ehe die Strandburgen allmählich aus der Mode kommen.
© Stadtarchiv Cuxhaven, Foto: H. Borrmann
15 | 20 Seit 1936 ist die Prieltaufe eine Cuxhavener Besonderheit: Neptun und sein Gefolge ziehen unter den Klängen einer Blaskapelle ins Watt hinaus, um die Badegäste vom Staub des Binnenlandes zu reinigen. Nachdem der Schaumschläger die Landratten eingeseift hat, wie hier im Sommer 1955, rasiert sie der Barbier mit einem großen Messer. Danach tauft sie der Meeresgott im Wasser eines Priels auf einen maritimen Namen.
© Stadtarchiv Cuxhaven, Foto: H. Borrmann
16 | 20 In der Grimmershörnbucht befindet sich bis 1930 das Cuxhavener Karrenbad. Heute stehen an dem langen Grünstrand Strandkörbe, aus denen man die Schiffe in der Elbmündung beobachten kann.
© NDR, Foto: Dirk Hempel
17 | 20 Auch am Hafen hat sich manches verändert. An der Stelle des Warmbadehauses, das schon 1863 einem Restaurant weichen musste, befindet sich heute ein Apartmenthaus. Der Leuchtturm aus dem Jahre 1803 steht hingegen noch immer an der "Alten Liebe", dem weltbekannten Schiffsanleger.
© Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH
18 | 20 Hinter dem historischen Leuchtturm liegt heute ein Yachthafen, am Anleger davor macht seit 2003 täglich ein Katamaran fest. Er fährt von Hamburg über Cuxhaven nach Helgoland.
© Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH
19 | 20 Cuxhaven im Sommer: Der kilometerlange Sandstrand lockt jedes Jahr Hunderttausende Badegäste an. Im Gegensatz zu früher stürzen sie sich heute selbstständig in die Nordseewellen ...
© Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH
20 | 20 ... oder unternehmen eine Wanderung im Wattenmeer, das seit 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die wohl beliebteste Tour führt bei Ebbe etwa zehn Kilometer durchs Watt zur Insel Neuwerk.
© Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH