Abschied von Freunden und Besatzern

Foto aus der "Schweriner Volkszeitung" von der festlichen Verabschiedung der GUS-Truppen am 28. April 1993. © Schweriner Volkszeitung Foto: Herbert Kewitz

1 | 20 Ende einer Ära: Am 28. April 1993 werden die Truppen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), der früheren Sowjetunion, bei einem Festakt mit Platzkonzert aus Schwerin verabschiedet.

Reprint eines Fotos aus der "Schweriner Volkszeitung" von der festlichen Verabschiedung der GUS-Truppen am 28. April 1993. © Schweriner Volkszeitung Foto: Herbert Kewitz

2 | 20 Einige Hundert Schweriner sind gekommen, um das Spektakel auf dem Marktplatz zu verfolgen - teils winkend, teils mit regloser Miene.

Bepackte Soldaten der GUS brechen auf. © Schweriner Volkszeitung Foto: Herbert Kewitz

3 | 20 Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist die Heimkehr ins zerfallende Riesenreich für viele Soldaten ein Aufbruch ins Ungewisse.

Rainer Blumenthal vom Schweriner Stadtarchiv © NDR.de Foto: Henning Strüber

4 | 20 "Das Gros der Bevölkerung hat den Abzug gar nicht weiter registriert", sagt Rainer Blumenthal vom Stadtarchiv. Als gebürtiger Schweriner hat er die damaligen Geschehnisse hautnah miterlebt.

Karte des nördlichen Schwerins mit Stützpunkten der GUS-Truppen. © Stadtarchiv Schwerin Foto: Stadtarchiv Schwerin

5 | 20 Die Sowjetsoldaten sind auf 19 Liegenschaften im Stadtgebiet verteilt ...

Karte des südlichen Schwerins mit Stützpunkten der GUS-Truppen. © Stadtarchiv Schwerin Foto: Stadtarchiv Schwerin

6 | 20 ... auf einer Fläche von rund 1.000 Hektar.

Das Tor einer ehemaligen Sowjetkaserne in Schwerin. © picture-alliance Foto: Jens Büttner

7 | 20 Nach dem Abzug werden die Kasernen zivil genutzt: Wohnviertel entstehen, Behörden ziehen in die verlassenen Gebäude ein.

Ruine des früheren sowjetischen Flugplatzes Schwerin-Görries. © Stadtarchiv Schwerin Foto: Stadtarchiv Schwerin

8 | 20 Einer der Stützpunkte ist der Flugplatz in Schwerin-Görries.

9 | 20 Dort waren Hubschrauberstaffeln stationiert.

Kartons mit Geschenken stapeln sich vor angetretenen GUS-Soldaten. © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

10 | 20 Bei den Schwerinern ist die Meinung über die Soldaten des einstigen kommunistischen Brudervolks geteilt.

Ein Schweriner überreicht Soldaten der GUS ein Paket. © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

11 | 20 Einige bringen den Freunden zum Abschied Geschenke, ...

Eine Gruppe von GUS-Soldaten spaziert durch den Schlossgarten in Schwerin. © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

12 | 20 ... für andere sind die Truppen dagegen Besatzer.

Eine Schwerinerin fotografiert einen vor dem Schloss posierenden GUS-Soldaten. © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

13 | 20 In jedem Fall stellen sie zu Beginn der 1990er-Jahre ein begehrtes Foto-Objekt dar, wie diese vor dem Schweriner Schloss gemachte Aufnahme zeigt.

Kein seltenes Bild in den 1960er-Jahren: Sowjetsoldaten als Erntehelfer auf den Feldern vor den Toren Schwerins. © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

14 | 20 Kein seltenes Bild in den 1960er-Jahren: Sowjetsoldaten als Erntehelfer auf den Feldern vor den Toren Schwerins.

Ein Sowjetsoldat beim Arbeitseinsatz im Schweriner Plattenbauviertel Großer Dreesch. (Aufnahme aus den 1970er-Jahren) © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

15 | 20 Auch bei der Gestaltung des Schweriner Plattenbauviertels Großer Dreesch helfen sie mit.

Sowjetsoldaten in einer Schweriner Kaserne bei einem Pressetermin © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

16 | 20 Einblicke ins Innere des Kasernenlebens gibt es dagegen nur selten. Diese Aufnahme von einem offiziellen Pressetermin mit fröhlichen Soldaten vor einem gedeckten Tisch spiegelt die Wirklichkeit verzerrt wider. Gerade die Versorgungslage der unteren Dienstgrade war mangelhaft.

Sowjetsoldaten vor einem anlässlich des Siegs über Nazi-Deutschland zum Denkmal umfunktionierten Panzer in Schwerin. © Ernst Höhne Foto: Ernst Höhne

17 | 20 Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion werden die Symbole des Sieges über Nazi-Deutschland, wie dieser zum Denkmal umgewidmete T-34-Panzer am nördlichen Ortseingang von Schwerin, ...

Ein Lkw der GUS-Streitkräfte scheint einen riesigen Sowjetstern mit Hammer und Sichel direkt in das Schweriner Stadtmuseum zu transportieren. Bei dem ungewöhnlichen Transport handelt es sich allerdings um ein Kunstprojekt, mit dem die Altlastenbeseitigung symbolisch dargestellt ist. (Aufnahme von 1992) © picture-alliance Foto: Jan Bauer

18 | 20 ... Fälle für den Schrottplatz.

Einem Schlachtfeld gleicht dieser wilde Schrottplatz der GUS-Streitkräfte in der Nähe Schwerins. © picture-alliance Foto: Jens Büttner

19 | 20 Die abziehenden Truppen lassen ein ökologisches Schlachtfeld zurück. Im Umland von Schwerin werden Dutzende wilde Müllkippen entdeckt.

Fässer mit Treibstoffen, Schmiermitteln und Mineralölen werden auf den ehemaligen Schieß- und Übungsplatz der russischen Streitkräfte in Stern-Buchholz, südlich von Schwerin © picture-alliance Foto: Jens Büttner

20 | 20 Und die Schieß- und Übungsplätze sind mit Unmengen von Munition, Treibstoffen und Schmiermitteln verseucht.

Abzug der GUS-Truppen: Ein Abschied von Freunden und Besatzern