Die ersten Luftschiffe erstaunen nach 1900 die Menschen. Heute laden sie zu Rundflügen ein oder transportieren Lasten.
Stand: 16.01.2025 | 14:45 Uhr | NDR Info
1 | 11 25 Jahre hat sich Ferdinand von Zeppelin für den Bau lenkbarer Luftschiffe eingesetzt. Am 2. Juli 1900 lässt er vor 12.000 begeisterten Zuschauern das erste über dem Bodensee aufsteigen. Es besteht aus einem Aluminiumgerippe, in das riesige Gaszellen eingehängt sind. Die Außenhaut ist aus lackiertem Baumwollstoff genäht. Benzinmotoren treiben den Zeppelin an.
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2 | 11 Um 1910 begeistern sich die Menschen überall für Luftschiffe, auch in Frankreich und Großbritannien. In Deutschland bauen nicht nur die Zeppelin-Werke Luftschiffe, auch andere Firmen sind beteiligt, etwa Parseval oder Schütte-Lanz. Hier ein Modell des Luftschiffs SL II, wie es sich 1914 im Bau befindet, ausgestellt im Luftschiff-und Marinefliegermuseum "Aeronauticum" in Nordholz.
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3 | 11 Die Deutsche Luftschiffahrts AG, die erste Fluglinie der Welt, bietet schon vor dem Ersten Weltkrieg Linienflüge zwischen deutschen Großstädten wie Berlin, Frankfurt oder Dresden an. Auf 1.500 Flügen werden 34.000 Passagiere befördert. Es gibt sogar Flugverbindungen nach Dänemark und Schweden, und Graf Zeppelin träumt von Flügen in die USA. Hier schwebt ein Zeppelin über dem 1912 als Luftschiffhafen gegründeten Flugplatz Hamburg-Fuhlsbüttel.
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4 | 11 Das Heeres-Luftschiff SL II des Zeppelinkonkurrenten Schütte-Lanz (hier ein Modell) führt im Ersten Weltkrieg Aufklärungsflüge und Bombenangriffe für die kaiserliche Armee durch. Rund 50 Tonnen wiegt ein Luftschiff mit Treibstoff und Bombenlast, hochbrennbares Wasserstoffgas lässt es trotzdem schweben. 300 Männer müssen das Luftschiff an Seilen festhalten, wenn es aus der Halle bewegt wird.
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5 | 11 Ab Januar 1915 setzt Deutschland Luftschiffe erstmals auch zur Bombardierung ein - ihre Ziele sind Städte in England. Die Zeichnung zeigt Angriffe auf London. Die Briten versuchen die Luftschiffe mit Suchscheinwerfern aufzuspüren und abzuschießen.
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6 | 11 Die Jahre zwischen den Weltkriegen sind die große Zeit der Luftschiffe. Sie verbinden Kontinente, brechen zu Forschungsreisen auf, überqueren den Nordpol. Die Archivaufnahme vom April 1930 zeigt einen Zeppelin, der das vollbesetzte Londoner Wembleystadion überfliegt. In der Arena läuft das englische Fußballpokalfinale.
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7 | 11 Der Zeppelin LZ 127 überquert im den Atlantik, gesteuert von Hugo Eckener, einem früheren Mitarbeiter des Grafen Zeppelin. Ein Doppeldecker begleitet das Luftschiff kurz vor der Landung in Lakehurst bei New York. Die Flüge von Frankfurt nach New York, die für einige Jahre die Kontinente verbinden, dauern nur zweieinhalb Tage. Auch Brasilien wird regelmäßig angeflogen.
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8 | 11 245 Meter lang und ein maximaler Durchmesser von 41,2 Metern: Der Zeppelin LZ 129 "Hindenburg" ist zusammen mit seinem Schwesterschiff LZ 130 das größte je gebaute Luftschiff. Ab 1936 fliegt die "Hindenburg" zehnmal in die USA und siebenmal nach Rio de Janeiro.
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9 | 11 Am 6. Mai 1937 gerät das Luftschiff bei der Landung in Lakehurst in Brand. Es stürzt aus 60 Metern Höhe ab, 36 Menschen sterben in den Flammen. Die Passagierfahrten werden sofort eingestellt und auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgenommen.
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10 | 11 Dennoch sind Luftschiffe noch immer im Einsatz: für Rundflüge, Überwachungsaufgaben und sogar zur Suche nach Minen in Kriegsgebieten. Das Unternehmen Cargolifter plant Ende der 1990er-Jahre sogar, den Schwerlasttransport von der Straße in die Luft zu verlegen, bleibt allerdings erfolglos. Hier ein Testschiff der Cargolifter AG.
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11 | 11 Seit 1993 werden in Friedrichshafen wieder Luftschiffe gebaut. Statt Wasserstoff benutzen sie das nicht brennbare Helium als Traggas. Die Zeppelin-Werke bieten außerdem Rundflüge mit den neuesten Modellen über München und dem Bodensee an.
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