Stand: 13.12.2021 | 05:00 Uhr | Ein Jahrhundertleben
1 | 25 Anna Möschter kommt am 30. August 1924 in Bildstock bei Saarbrücken zur Welt. In einem Grubenhaus - ihr Vater ist Bergarbeiter - wächst sie mit acht Geschwistern auf. 1939 flieht die Familie nach Niedersachsen und kehrt 1940 nach Bildstock zurück.
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2 | 25 Anfang der 1940er-Jahre lernt Anna über eine Brieffreundschaft den jungen Ernst Heinrich Paul Möschter kennen, genannt "Heiner".
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3 | 25 Er kommt ursprünglich aus Hamburg. In Hanau stationiert, nutzt er seinen Wehrmachtsurlaub 1942, um Anna in ihrem Elternhaus zu besuchen.
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4 | 25 Die beiden schreiben sich danach weiter ...
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5 | 25 ... und verloben sich noch 1942.
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6 | 25 1945 heiraten sie in Hamburg-Altona. Den Mantel hatte sich Anna Möschter aus einer alten Wehrmachtsdecke genäht.
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7 | 25 Heinrich Möschter nimmt Anna mit nach Hamburg. Dort leben sie zunächst in der Wohnung seiner Eltern.
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8 | 25 Anna und Heiner Möschter bekommen insgesamt fünf Kinder.
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9 | 25 1950 beschließen sie, auf die Dradenau in Hamburg-Waltershof zu ziehen und dort zu bauen.
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10 | 25 In einer Kleingartensiedlung erstehen sie ein Grundstück.
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11 | 25 Dann folgen Monate der harten Arbeit für die Möschters. Gebaut wird mit Bombenschutt aus dem Zweiten Weltkrieg. Hunderte Steine klopft Anna Möschter dafür sauber.
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12 | 25 Doch es gelingt Anna und Heiner Möschter, der Familie ein gemütliches Zuhause mit einem großen Garten für die Kinder aufzubauen.
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13 | 25 Als die örtliche Post schließen muss, eröffnet Anna Möschter eine Postfiliale in ihrem Wohnzimmer. Sämtliche Geldgeschäfte gehen durch ihre Hände.
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14 | 25 Da sich das Haus zunehmend mit Paketen füllt, baut Heinrich Möschter schließlich noch einen Anbau. "Es fehlte uns an nichts", erinnert sich Anna Möschter.
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15 | 25 1968 tritt sie ins Beamtenverhältnis ein.
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16 | 25 Mit Job und Familie unter einem Dach ...
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17 | 25 ... arbeitet sie so acht Jahre lang in ihrer heimischen Post.
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18 | 25 1976 allerdings werden die Möschters Opfer einer Sturmflut.
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19 | 25 Auch Waltershof wird damals überschwemmt.
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20 | 25 "Der Keller war voll Wasser", sagt Anna Möschter. "Alles war voll Wasser."
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21 | 25 "Alles war kaputt." Die Möschters ziehen um, nah an den Hamburger Michel. Von nun an sind die Reeperbahn und der Hafen ihre Nachbarschaft. Für Anna Möschter sehr gewöhnungsbedürftig, nach der Ruhe und Idylle in Waltershof.
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22 | 25 Ihr neuer Arbeitsplatz ist nun bei der Post im Fernsehturm. Bis sie 1984 ...
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23 | 25 ... in Rente geht.
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24 | 25 Ihr Mann freut sich, dass sie nun endlich viel Zeit für Zweisamkeit haben, doch nur zwei Jahre später stirbt er.
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25 | 25 Anna Möschter nimmt ihr Leben selbst in die Hand und verbringt viel Zeit mit ihren Enkeln. Familie sei das Wichtigste, so ihre persönliche Bilanz. Bis ins hohe Alter geht sie gerne auf die Reeperbahn, ins Schmidt Theater oder ins Operettenhaus.
Einige Wochen, nachdem Anna Möschter dem NDR ihre Geschichte erzählt hat, ist sie im Alter von 97 Jahren in Hamburg gestorben.
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