2 | 24 Sein Vater arbeitet als Gemüsehändler und hat auch einen Fuhrwagen, mit dem die Waren ausgeliefert werden. Streng, aber gerecht seien seine Eltern gewesen, so Heinz Möller.
3 | 24 Bis zum Kriegsende lebt die Familie in der Nähe von Verwandschaft in einem Haus am Stadtrand von Barth, heute eine Kleinstadt im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern.
5 | 24 Nach acht Jahren Schule wechselt Ingeborg - hier mit ihrer Schwester (r.) - auf die Haushaltsschule und macht danach eine dreijährige Lehre als Verkäuferin für Oberbekleidung und Strickwaren.
7 | 24 1944 lernen sich Ingeborg und Heinz bei einem Schippeinsatz zum Ausheben von Panzergräben kennen. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Wiedersehen können sie sich aber erst im April 1945. Beide sind zu unterschiedlichen Kriegsdiensten eingezogen. Dass Heinz wegen eines Hörschadens nicht an die Front muss, habe ihm das Leben gerettet, sagt er heute.
8 | 24 Als Ingeborg im April '45 vom Dienst entlassen wird, macht sie sich auf die Suche nach Heinz und findet ihn in einer Kaserne in Neubrandenburg. Er schickt sie zu seinen Eltern nach Barth. Sie nehmen die 22-Jährige herzlich auf.
9 | 24 Am 13. Oktober 1945 heiraten Ingeborg und Heinz Möller in der Wasserburg Diwitz bei Barth. Das Kleid ist geliehen - gegen 16 Zentner Kartoffeln. Und auch den geborgten Anzug muss Heinz Möller am nächsten Tag wieder abgeben.
11 | 24 Die jungen Möllers setzen damit die Tradition einer großen und kinderreichen Familie fort. Gerne kommen alles zusammen, wie etwa hier auf der Hochzeit von Heinz' Schwester.
12 | 24 Sie bleiben in Barth - bis heute. Hier eine Aufnahme von Heinz Möllers Elternhaus in den 50er-Jahren. Ihre erste Wohnung nach 1945 hatten sie allerdings im Möllerschen Gemüseladen an der Hauptstraße der Stadt - ...
13 | 24 ... - sechs Wochen lang mit zehn Personen auf engstem Raum. Später führen die Möllers das typische Leben einer DDR-Familie. Er hat als Gartenbauingenieur den Betrieb des Vaters übernommen, der zunächst in die LPG und dann in die Volkseigene Gärtnerei Gartenbau übergeht. Sie arbeitet in den 60ern als Verkäuferin in einem Sportwarengeschäft und danach im Büro des Obst- und Gemüsehandels.
15 | 24 Oder auch beim traditionellen Festumzug der Tonnenbund-Reiter in Barth. Der Brauch des Tonnenabschlagens im Rahmen eines Volksfestes hat sich in Vorpommern seit Ende des 18. Jahrhunderts gehalten.
21 | 24 Auch das Rentner-Dasein verbringen die Möllers gerne gesellig. Und wagen dann nochmal eine Veränderung: 2013 ziehen Ingeborg und Heinz Möller innerhalb von Barth um und richten sich komplett neu ein - in einer Zwei-Zimmer-Neubauwohnung mit Wohnküche - und Blick auf den Bodden.
23 | 24 "Man darf nicht immer nur seine Interessen sehen", ergänzt Heinz Möller. Auf die des Partners müsse man auch schauen. Zwei Schicksalsschläge, den Tod ihrer zwei Töchter, die beide an Krebs gestorben sind, bewältigen sie gemeinsam.
24 | 24 Seit 76 Jahren sind Ingeborg und Heinz Möller nun verheiratet. Wie das funktionieren kann? "Manchmal muss man Sachen auch einfach mal durchlaufen lassen", sagt Ingeborg mit einem Schmunzeln.