Stand: 20.01.2020 | 15:00 Uhr | NDR Kultur
1 | 20 Kurz nach dem Krieg wurde das Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme zur Strafanstalt umgebaut und war daher jahrzehntelang unzugänglich. Erst seit 2005 ist das gesamte Gelände eine Gedenkstätte.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
2 | 20 Hinter dem Haupteingang erstreckt sich ein weitläufiger Platz - der ehemalige Appellplatz, an den die Häftlingsbaracken grenzten. Die Grundrisse der Baracken sind heute mit Bruchsteinen markiert.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
3 | 20 Die Steine stammen aus dem Abriss der Strafanstalt. Sie wurde 2003 geschlossen, um die Gedenkstätte einzurichten. In dem ehemaligen Häftlingsblock hinter dem Appellplatz ist heute die Hauptausstellung zur Geschichte des Konzentrationslagers und der Gedenkstätte untergebracht.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
4 | 20 Rechts neben dem Appellplatz ist das Fundament des ehemaligen Arrestbunkers mit fünf Einzelzellen zu sehen. Dort wurden ab 1942 immer häufiger Häftlinge erhängt, im Herbst 1942 tötete die SS dort rund 450 sowjetische Kriegsgefangene mit dem Giftgas Zyklon B. Noch kurz vor der Lagerräumung brachte die SS zwischen dem 21. und 24. April 1945 an diesem Ort 71 Häftlinge des Polizeigefängnisses Fuhlsbüttel um.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
5 | 20 Etwa 50 Meter vom Arrestbunker entfernt lag das Krematorium, an das heute eine Gedenkplatte erinnert. Dort wurden die Leichen der getöteten oder an den unmenschlichen Lagerbedingungen zu Grunde gegangenen Häftlinge verbrannt. Bevor die SS das Lager im April 1945 räumte, verbrannte sie dort auch alle Akten - rund 400 Kilogramm Beweismaterial.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
6 | 20 Mit Steinen, Münzen und Medaillons haben Besucher in Neungamme diese Gedenkplatte am Ort des ehemaligen Krematoriums im Laufe der Jahre zu einem eigenen Gedenkort gemacht.
Foto: Martina Kothe
7 | 20 57 Hektar umfasst das Gelände der Gedenkstätte seit 2005.
Foto: Martina Kothe
8 | 20 In den Ausstellungsräumen ist das Areal mit den einstigen Lagergebäuden als Modell rekonstruiert.
Foto: Martina Kothe
9 | 20 Unter dem Titel "Zeitspuren" thematisiert die Ausstellung sowohl das Leiden der Häftlinge zwischen 1938 und 1945 als auch die Nachnutzung des Geländes als Strafanstalt und den langen Weg zur Gedenkstätte. Gezeigt wird auch der linke Flügel des ehemaligen Eingangstors.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
10 | 20 Mit Texttafeln, Fotografien, Ton- und Videoaufzeichnungen der Berichte Überlebender sowie Originalgegenständen dokumentiert die Ausstellung die Entstehung des Konzentrationslagers sowie die Arbeit und das Leiden der Häftlinge in Neuengamme und seinen 85 Außenlagern.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
11 | 20 Die Schicksale einzelner Häftlinge können Besucher mithilfe von insgesamt 150 Biografiebüchern nachzeichnen. Sie stehen stellvertretend für die unterschiedlichen Häftlingsgruppen in Neuengamme, darunter politisch Verfolgte, Juden, Sinti, Homosexuelle und Kriegsgefangene.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
12 | 20 Das weitläufige Außengelände wird durch drei Rundwege unterschiedlicher Länge erschlossen. Sie führen unter anderem zu den Produktionshallen der früheren Walther-Werke, einem Rüstungsbetrieb, in dem KZ-Zwangsarbeiter Pistolen und Karabiner herstellten.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
13 | 20 An der Strecke liegt auch ein historischer Reichsbahnwaggon mit rekonstruierter Gleisanlage. In solchen Viehwaggons wurden die Häftlinge aus allen Teilen des besetzten Europas nach Neuengamme gebracht.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
14 | 20 Auf den beiden längeren Rundwegen gelangen die Besucher zu dem ehemaligen Klinkerwerk. Die Herstellung von Baumaterial war eine der zentralen Aufgaben der KZ-Häftlinge in Neuengamme.
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15 | 20 Die Arbeit in den Tongruben gehörte zu den besonders schweren Arbeiten, bei denen viele Häftlinge starben.
Foto: Martina Kothe
16 | 20 Am Rande des früheren Konzentrationslagers, auf dem Gelände der ehemaligen Lagergärtnerei, vergrub die SS einen Teil der Asche der verbrannten Leichen. Seit 1965 befindet sich dort das Mahnmal für die Opfer. Es besteht aus einer Ehrenmauer und einer schlichten Stele mit der Inschrift: "Euer Leiden, Euer Kampf und Euer Tod sollen nicht vergebens sein!".
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17 | 20 Die Bronzeskulptur eines sterbenden Häftlings neben dem Mahnmal stammt von der französischen Künstlerin Françoise Salmon, einer Holocaust-Überlebenden.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
18 | 20 Neben dem Mahnmal befindet sich das "Haus des Gedenkens", das bis 1981 ein kleines Dokumentenhaus und bis 1995 die einzige Ausstellung zum Konzentrationslager beherbergte.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
19 | 20 Heute ist das Haus ganz der Erinnerung an die Toten des Konzentrationslagers gewidmet. Auf langen Stoffbahnen sind die Namen von 22.460 Häftlingen mit Sterbedatum verzeichnet. Ein weiterer Raum widmet sich den Opfern des Lagers, deren Namen nicht bekannt sind.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller
20 | 20 Mindestens 42.900 der insgesamt etwa 100.400 Häftlinge überlebten die nationalsozialistische Verfolgung nicht.
© NDR, Foto: Irene Altenmüller