Sendedatum: 07.07.2013 | 19:30 Uhr | Hamburg Journal
1 | 19 Anfang der 1970er-Jahre ist Hamburg-Steilshoop eine riesige Baustelle. Es entsteht eine Siedlung für mehrere Zehntausend Menschen.
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2 | 19 Der Architekt Rolf Spille hat die Idee, einen der Plattenbau-Wohnblöcke ganz nach den Wünschen der Mieter zu gestalten - nach Willy Brandts Motto "mehr Demokratie wagen". Es soll eine sozial agierende WG für 200 Menschen werden.
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3 | 19 1972 nimmt das "Wohnmodell Steilshoop" Gestalt an. Der NDR begleitet die Bauarbeiten und dreht eine Dokumentation über das Leben der Bewohner.
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4 | 19 Architekt Spille hat für den Innenausbau ein Konzept entwickelt, das eine flexible Nutzung der Räume möglich macht. Es entsteht zum Beispiel eine 400 Quadratmeter große Wohnung für sechs Familien. Andere der neuen Mieter entscheiden sich für kleinere Einheiten.
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5 | 19 Über alle Belange wird ausgiebig diskutiert und im Plenum entschieden: Soll das Haus Balkone erhalten oder eine Dachterasse? Die Mehrheit will letzteres und so entsteht am Gropiusring der einzige Steilshoop-Plattenbau ohne Balkone.
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6 | 19 Ein wichtiger Punkt des Wohnmodells ist das breite Spektrum bei der Zusammensetzung der Hausbewohner. Es ziehen viele Akademiker ein.
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7 | 19 Außerdem richtet sich das Projekt an kinderreiche Familien.
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8 | 19 Es gibt in der Mega-WG einige "Normalos", wie sich dieses Tankstellenpächter-Pärchen selbst nennt, das mit seinen zwei Kindern eine Einzelwohnung belegt.
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9 | 19 In einer Gruppe leben frühere Strafgefangene und Sozialarbeiter. "Gibt es Diskriminierungen?" werden sie im NDR Film gefragt. "Nein", antworten die Ex-Gefangenen, die anderen Haus-Bewohner seien offen und hätten keine Vorbehalte.
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10 | 19 Einige Ausländer wohnen in dem Haus am Gropiusring - zum Beispiel ein Einwanderer aus Argentinien mit seiner Familie.
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11 | 19 In der größten WG innerhalb des Projektes leben sechs Familien auf 400 Quadratmetern. Sie teilen sich Küche und Wohnzimmer. Ein früherer Bewohner erinnert sich, dass es viel zu lachen gegeben habe. Doch "endlose Diskussionen" hätten sehr genervt.
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12 | 19 Viele Arbeiten, die im Haus anfallen, erledigen die Bewohner selbst. Zum Beispiel säubern sie die Treppenhäuser in eigener Regie.
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13 | 19 Weil es in dem Neubaugebiet noch keine Kneipen und Cafés gibt, helfen sich die Mieter des Wohnprojektes selbst. Sie richten eine Gemeinschafts-Teestube ein.
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14 | 19 Die Arbeitsgruppe Kommunikation ist für die Information nach Innen und Außen zuständig. Das Projekt stößt auf großes öffentliches Interesse. Journalisten kommen sogar aus Japan, um über das "Modell Steilshoop" zu berichten.
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15 | 19 Die AG Soziales kümmert sich um die Belange der "Randständigen" im Haus. Sie wollen helfen - zum Beispiel durch Beratung bei Verschuldung oder beim Einkaufen. Außerdem gibt es einen Sozialfonds, falls jemand die Miete nicht mehr zahlen kann.
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16 | 19 Der Umgang mit den "Sozialfällen" ist nicht einfach. Sie sollen integriert, aber auch nicht bevormundet werden. Es gibt Missverständnisse auf beiden Seiten. "Vieles, was die uns sagen, verstehen wir gar nicht", sagt diese Mutter von sieben Kindern.
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17 | 19 Eine eigene Forschungsgruppe im Haus analysiert die Lage und begleitet das Projekt wissenschaftlich.
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18 | 19 Das "Wohnmodell" lädt seine Nachbarn zu einem Tag der offenen Tür ein. Die sind verblüfft, dass es in dem Projekt eigentlich ganz gesittet zugeht.
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19 | 19 Trotzdem: Ende der 70er-Jahre kommt das Aus für das Gesellschaftsexperiment in Steilshoop. Die Bessergestellten wollen raus aus dem damals verwahrlosten Neubaugebiet. Heute gibt es in dem Haus am Gropiusring wieder normale Wohnungen.
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