Sendedatum: 22.01.2012 | 19:30 Uhr | Hamburg Journal
1 | 12 Prachtvolle Fassade, hinter der oft das Grauen wohnte: Das Stadthaus (Foto von 1892) war zeitweise die norddeutsche Polizeizentrale und beherbergte auch die Gestapo. Hier wurde denunziert, gefoltert und auch in den Tod getrieben.
© Staatsarchiv Hamburg, Foto: G. Koppmann & Co./Staatsarchiv Hamburg
2 | 12 Die Rückseite des überbauten Bleichenfleets: Der parallel zum Gebäude verlaufene Verbindungsgang des Stadthaus-Komplexes wurde von überlebenden Gestapo-Gefangenen "Seufzerbrücke" genannt. Schon auf dem Weg in die Verhörräume wurden hier Menschen misshandelt. Schreie waren im übrigen Gebäude schwer zu hören.
© Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Foto: Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
3 | 12 Lange Zeit unbekanntes Opfer der Hamburger Polizeigewalt: Wegen eines zeitlich überzogenen Liebesurlaubs in Frankreich wurde der Altonaer Betriebsschlosser Erich de Giske verhaftet und im KZ Neuengamme hingerichtet.
© Staatsarchiv Hamburg, Foto: Staatsarchiv Hamburg
4 | 12 Die Originalbeschriftung dieses Fotos von 1943 lautet "Russenweiber bei Erdarbeiten". Es zeigt sowjetische Zwangsarbeiterinnen am Diestelkai im Hamburger Hafen. Eine der Aufgaben der Polizei in der Hansestadt war das Bewachen von Zwangsarbeitern.
© Denkmalschutzamt Hamburg, Foto: Willi Beutler
5 | 12 Gefälschter Ausweis eines Täters: Der bei der Staatspolizei beschäftigte Albert Schweim ließ sich einen falschen Pass anfertigen. Erst 1974 gelang es, ihn zu verhaften. Viele an den Gräueltaten beteiligte Polizisten erhielten nur geringe Strafen.
© Staatsarchiv Hamburg
6 | 12 Ein alliierter Luftangriff traf den Stadthaus-Komplex im Juli 1943 bei der "Operation Gomorrha" und machte ihn für die Nutzung durch die Polizei weitgehend unbrauchbar.
© Staatsarchiv Hamburg
7 | 12 Das Polizeipräsidium und das Kommando der Schutzpolizei zogen in das "Deutschlandhaus" am Gänsemarkt, Ecke Dammtorstraße/Valentinskamp.
© Staatsarchiv Hamburg
8 | 12 Das Stadthaus beherbergte anschließend die Stadtentwicklungsbehörde, wurde aber 2013 an einen privaten Investor übergeben.
© Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Foto: Archiv der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
9 | 12 Eine Dokumentationsstelle wurde in einem Café eingerichtet.
© NDR, Foto: Florian Wöhrle
10 | 12 Ein Schild weist auf die Rolle des Stadthauses in Hamburg während der Nazi-Zeit hin.
© NDR, Foto: Florian Wöhrle
11 | 12 Die sogenannte Seufzerbrücke kann man besichtigen.
© NDR, Foto: Florian Wöhrle
12 | 12 Im Gehweg vor dem Haus sind drei Stolpersteine eingelassen. Sie erinnern an den Werftarbeiter Gustav Schönherr, der 1933 aus dem Fenster zu Tode gestürzt wurde, an den Schiffszimmermann Carl Burmester, der 1934 im Treppenhaus zu Tode kam und an den Verkäufer Wilhelm Prull, der 1943 als Homosexueller von der Gestapo ermordet wurde.
© Gudrun Meyer/Creative Commons, Foto: Gudrun Meyer