Stand: 16.12.2024 | 10:48 Uhr | NDR Info
1 | 14 Die erste Ausgabe des "Spielgel" vom 4. Januar 1947 zeigt Österreichs Gesandten Kleinwächter, umfasst 22 Seiten - und ist für eine Mark zu haben.
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2 | 14 Chefredakteur und Verleger der ersten Stunde ist Rudolf Augstein. Sein Motto: "Wir wollen das schreiben, was wir, hätten wir dieses Blatt nicht, anderswo lesen wollten." Bis zu seinem Tod im Jahr 2002 bleibt Augstein Herausgeber des Magazins.
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3 | 14 Am 26. Oktober 1962 löst die Titelgeschichte "Bedingt abwehrbereit" die "Spiegel-Affäre" aus. Darin berichtet das Magazin, die Bundesrepublik sei nicht in der Lage, einen Angriff des Ostblocks abzuwehren.
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4 | 14 Daraufhin werden die Redaktionsräume durchsucht, die Chefredakteure sowie Rudolf Augstein (l.) und der Autor des Beitrags, Conrad Ahlers (r.), verhaftet. Der Vorwurf lautet auf Landesverrat. Die Anschuldigungen werden später fallen gelassen, der "Spiegel" geht gestärkt aus der Affäre heraus.
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5 | 14 Der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Strauß dagegen verliert seinen Posten. Seit der "Spiegel"-Affäre verbindet den Politiker und das Magazin und allen voran Rudolf Augstein eine Art Hassliebe: "Sie pflegten geradezu ihre Feindschaft, weil sie die Ablehnung des anderen für das eigene Ego brauchten", erinnerte sich der frühere "Spiegel"-Chefredakteur Hans Werner Kilz.
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6 | 14 Er war einer der bedeutendsten Köpfe des "Spiegel": Von 1973 bis 1989 steht Erich Böhme (verstorben 2009) an der Spitze der Redaktion. Wegen anhaltender Differenzen mit Rudolf Augstein verlässt Böhme nach fast 17 Jahren als Chefredakteur das Magazin.
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7 | 14 Unter seiner Leitung zeigt das Magazin im April 1974 etwa einen gebeutelten Willy Brandt auf dem Titel. Seine Partei SPD sei nach Wahlniederlagen zerstritten und suche nach einem neuen Profil, so das Blatt. Nur wenige Wochen später tritt Brandt zurück.
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8 | 14 In den 80er-Jahren deckt der "Spiegel" zahlreiche Skandale auf, so etwa die Flick-Parteispendenaffäre. 1984 landet der Konzernchef Friedrich Karl Flick auf dem Titelblatt. Er hatte Spendengelder in Millionenhöhe an die Parteien verteilt.
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9 | 14 Auch die Berichterstattung über die sogenannte Barschel-Affäre fällt in diese Zeit. Am 14. September 1987 berichtet der "Spiegel" ausführlich über "Watergate in Kiel". Dabei legt er offen, dass SPD-Spitzenkandidat Björn Engholm im Wahlkampf bespitzelt wurde und durch eine anonyme Steueranzeige diskreditiert werden sollte. Hinter der Aktion soll Ministerpräsident Uwe Barschel stecken.
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10 | 14 1987 gewinnt Helmut Kohl die Bundestagswahl - mit dem schlechtesten Ergebnis für die CDU seit 1949, wie der "Spiegel" vermerkt. "Der 'Spiegel' hat sich an Kohl abgearbeitet", sagt Stefan Aust, der das Magazin von 1994 bis 2008 leitete. "Das ist manchmal auch ein bisschen aus dem Ruder gelaufen.“ Helmut Kohl hatte seinerseits nicht viel für das Blatt übrig und weigerte sich, mit "Spiegel"-Journalisten zu sprechen.
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11 | 14 Ein Gerhard Schröder in selbstgewisser Gladiatorenpose und eine genervte Angela Merkel - so interpretiert der "Spiegel" die Wahlniederlage Schröders 2005 und seinen irritierenden Fernseh-Auftritt während der sogenannten Elefantenrunde. Als der Titel erscheint, ist noch nicht klar, wie der Machtkampf ausgeht.
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12 | 14 Öfter als die sieben Kanzler der Bundesrepublik ist jedoch ein Politiker auf dem Titel zu sehen: Adolf Hitler. Er bringt es bis zum Jahr 2016 auf insgesamt 48 "Spiegel"-Cover. Sie sind im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen.
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13 | 14 Noch ein vom "Spiegel" aufgedeckter Skandal. Mit Enthüllungen aus dem Profi-Fußball macht das Magazin Ende 2016 von sich reden. Dabei geht es unter anderem um fragwürdige Steuersparmodelle der Fußballer sowie um geheime Nebenabsprachen in den Verträgen der Profis.
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14 | 14 Ende 2018 gerät der "Spiegel" dann wieder selbst in Skandal-Schlagzeilen. Der mehrfach ausgezeichnete Reporter Claas Relotius hatte Teile seiner Reportagen frei erfunden. Mit dem "Spiegel" erlebt auch der Rest der Medienbranche eine herbe Vertrauenskrise. Der "Spiegel" selbst geht offensiv mit dem Thema um: In eigener Sache erscheint am 22. Dezember 2018 der Titel "Sagen, was ist", in dem das Blatt den Betrugsfall selbstkritisch darstellt und schonungslose Aufklärung ankündigt.
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