Mölln im November 1992: Rechtsextreme ermorden drei Türkinnen
Beim Brandanschlag in Mölln am 23. November 1992 sterben zwei Schülerinnen und eine 51-jährige Frau. Es ist der erste rassistische Anschlag im vereinigten Deutschland mit Todesopfern.
Sendedatum: 20.11.2022 | 13:00 Uhr
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NDR Kultur
1 | 8 Bei den Brandanschlägen in Mölln in der Nacht zum 23. November 1992 brennen zwei Häuser - eines in der Mühlenstraße, eines in der Ratzeburger Straße - brennen nach Anschlägen komplett aus. Es ist der erste rassistisch motivierte Anschlag im vereinten Deutschland, bei dem Menschen getötet werden.
3 | 8 Nach dem verheerenden Brandanschlag protestieren überall in Deutschland Menschen gegen wachsenden Rechtsradikalismus, wie hier in Hamburg. Lichterketten werden gebildet.
4 | 8 In Hamburg findet am 27. November 1992 auch eine Trauerfeier für die Opfer statt, an der sich mehr als 10.000 Menschen beteiligen. Die Ermittlungen zu dem Brandanschlag zieht die Bundesanwaltschaft an sich.
5 | 8 In Mölln wird die Erinnerung an die Morde seitdem mit jährlichen Gedenkveranstaltungen wach gehalten, wie etwa hier am 15. Jahrestag des Brandanschlags im Jahr 2007 vor dem Brandhaus in der Mühlenstraße.
6 | 8 Eine Tafel an dem Haus gedenkt der Todesopfer. Davor: Ibrahim Arslan. Er ist beim Anschlag sieben Jahre alt. Seine Großmutter Bahide wickelt ihn damals in nasse Tücher und rettet ihm so das Leben. Die Feuerwehrmänner finden ihn starr vor Schock und Kälte in der Küche. Seine Großmutter selbst kommt in den Flammen um.
7 | 8 Ibrahim und seine Schwester teilen sich damals ein Zimmer im ersten Stock. Die Zehnjährige stirbt in den Flammen ebenso wie Ibrahims 14-jährige Cousine Ayse.