Die Generation, die den Zweiten Weltkrieg im Kindesalter miterlebt hat, war noch zu jung, um Schuld auf sich geladen zu haben - und musste dennoch vieles mit ansehen und erleben. Das ARD-Projekt "Kinder des Krieges" erzählt vom Schlüsseljahr 1945 aus der Perspektive der damaligen Kinder.
Sendedatum: 14.05.2021 | 20:15 Uhr | Unsere Geschichte
1 | 15 Brigitte Roßow wächst mit ihren Eltern und Geschwistern in Demmin auf. Als die Sowjet-Truppen Anfang Mai 1945 einmarschieren, ist der Vater an der Front.
© Privatbesitz Birgit Roßow
2 | 15 Vom traumatischen Massenselbstmord Hunderter Demminer, den sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern auf einem Heuboden erlebt, erzählt sie in der ARD-Dokumentation "Kinder des Krieges".
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3 | 15 Die Erinnerungen daran nagen noch immer schwer an ihr, verfolgen sie in Albträumen. Nur knapp entkommt sie selbst dem Tod - ihre Mutter hatte die Rasierklinge nicht richtig angesetzt, als sie ihren Kindern die Pulsadern durchschneiden wollte.
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4 | 15 An die Tausend Menschen töten sich damals unter anderem aus Angst vor der Roten Armee selbst - und ihre Kinder. Die Tochter des Friedhofsgärtners legt später ein Totenbuch an, das dokumentiert, dass unter den Opfern auch viele Kinder waren.
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5 | 15 Die Menschen hängen sich damals in ihrer Panik auf, erschießen sich - und gehen ins Wasser. Oftmals wird im Totenbuch "ertrunken" als Todesursache festgehalten.
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6 | 15 Die Leichen treiben im Frühjahr 1945 in der Tollense, der Trebel und der Peene bei Demmin.
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7 | 15 "Vom Großvater erwürgt" etwa wurde ein Mädchen, dass kein Jahr alt war.
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8 | 15 Als die Rote Armee in die Stadt drängt, wird Demmin nach damaligem sowjetischen Kriegsrecht für drei Tage zur Plünderung freigegeben. Häuser werden angezündet, der Stadtkern brennt mehrere Tage lang. Zu den wenigen Gebäuden, die nicht zerstört werden, gehört die Kirche.
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9 | 15 Demmin ist längst nicht der einzige Ort in Deutschland, in dem insbesondere die damaligen Kinder den Zweiten Weltkrieg und auch sein Ende unter traumatischen Bedingungen erleben. Nach einem Bombenangriff auf Hildesheim etwa muss der damals 14-jährige Sigurd Prinz mehrere Nächte in den geretteten Möbeln unter freiem Himmel ausharren.
© Sigurd Prinz
10 | 15 Das ARD-Projekt "Kinder des Krieges - Deutschland 1945" erzählt das Schlüsseljahr '45 aus der Perspektive der damaligen Kinder. So wenig Schuld sie damals schon auf sich geladen haben konnten - so viel mussten sie mit erleben und mit ansehen. Noch in den letzten Kriegstagen etwa wurden Hitlerjungen verpflichtet, sich als "Werwölfe", als Partisanen, hinter den feindlichen Linien zu betätigen.
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11 | 15 Auch Jugendliche wurden als NS-Soldaten bis zur allerletzten Minute in den Verteidigungs-Kampf geschickt.
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12 | 15 "Wir haben nichts gewusst" - das soll ab Mai 1945 nicht mehr gelten. Nach dem Kriegsgende konfrontieren die Alliierten deutsche Zivilisten immer wieder mit den Gräueltaten des NS-Regimes - etwa, in dem sie sich die Leichen von Gefangenen aus Massengräbern anschauen müssen, wie in der Nähe des bayerischen Nammering. Mit dabei ...
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13 | 15 ... sind oftmals auch die deutschen Kinder.
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14 | 15 Oft sind es die Leichen von KZ-Häftlingen, die bei einem sogenannten Todesmarsch in den letzten Kriegstagen von der SS erschossenen wurden, die sich die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern ansehen müssen.
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15 | 15 Die Konfrontation mit dem Tod ist für viele deutsche Kinder damals allgegenwärtig - und sei es in Form der benötigten Arbeitskraft. Hier etwa ziehen Jungen aus dem bayerischen Neunburg vorm Wald eine Wagenladung Sargdeckel zum Stadtfriedhof, wo die Leichen polnischer, ungarischer und russischer Juden begraben werden sollen.
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