Stand: 12.03.2013 | 07:00 Uhr
1 | 18 Am 12. März 1953 wird ein Avro-Lincoln-Bomber der Royal Air Force im Luftraum über der deutsch-deutschen Grenze bei Boizenburg abgeschossen. Alle sieben Besatzungsmitglieder kommen dabei ums Leben: Einige sterben sofort in den Trümmern, andere in Krankenhäusern.
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2 | 18 Sowjetische MiG-15-Jagdflugzeuge nehmen die RAF-Maschine, die wohl einen Trainingsflug absolviert, unter Feuer. Die Briten seien auf einem Spionageflug weit in den ostdeutschen Luftraum eingedrungen, lautet die sowjetische Version. Die genauen Hintergründe sind bis heute ungeklärt.
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3 | 18 Im Kalten Krieg herrscht ein Klima des Misstrauens zwischen Ost und West. Der Eiserne Vorhang teilt die Welt in zwei Hälften. Der Konflikt wird nur selten mit Waffen, aber dafür umso erbitterter mit Propaganda und Spionage geführt. Die DDR gilt als das am meisten fotografierte Gebiet der Welt.
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4 | 18 Der Zwischenfall löst eine schwere diplomatische Krise zwischen London und Moskau aus. Der britische Premier Winston Churchill tobt im Unterhaus. Erst nach einigen Tagen beruhigt sich die Lage wieder. Die Sowjets übergeben Wrackteile und sterbliche Überreste der Crew an die Briten.
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5 | 18 In der Region um Boizenburg gerät der Zwischenfall schnell wieder in Vergessenheit. Im Elbberg-Museum, wo ein früherer DDR-Beobachtungsturm heute einen Imbiss beherbergt, finden sich - nur einige Hundert Meter von der Absturzstelle entfernt - keine Hinweise auf den Abschuss.
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6 | 18 Aus damaligen Zeitungsberichten geht hervor, dass das Leitwerk in die Elbe zwischen Boizenburg und Lauenburg gestürzt ist.
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7 | 18 Der Großteil des Wracks ging auf diesem Acker bei der Ortschaft Vier nieder.
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8 | 18 Alfred Tschaepe ist einer der wenigen vebliebenen Augenzeugen des tragischen Zwischenfalls. 60 Jahre später kehrt der mittlerweile 82-Jährige noch einmal an die Absturzstelle zurück.
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9 | 18 Heute verlaufen die Kondensstreifen am Himmel wie selbstverständlich von Ost nach West und umgekehrt. In Zeiten des Kalten Kriegs verlief hier der so gut wie undurchdringbare Eiserne Vorhang.
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10 | 18 Tschaepe erinnert sich noch genau an die Feuerstöße und den lauten Knall. Der Landwirt bespannt auf einem nahe gelegenen Gehöft gerade die Pferde, als die Maschine auf das Feld kracht.
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11 | 18 An dieser Stelle schlug die Kanzel ein: "Zehn Meter neben dem Knick, die Büsche brannten."
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12 | 18 In der Baumreihe ist eine Lücke. Damals fingen die dort stehenden Bäume Feuer, erinnert sich Tschaepe.
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13 | 18 Ein Pilot wurde tot am Rand eines Kiefernwalds entdeckt. Spuren des Absturzes sucht man heutzutage aber vergeblich. Nichts deutet mehr auf die dramatischen Szenen hin, die sich hier vor 60 Jahren abspielten.
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14 | 18 Dieses Foto ist eines der wenigen überlieferten Bilddokumente des Zwischenfalls. Es zeigt, wie Lastwagen Wrackteile der Maschine sowie die sterblichen Überreste der gestorbenen RAF-Soldaten über den Grenzübergang bei Lauenburg in den Westen bringen.
© Stadtarchiv Lauenburg, Foto: ?
15 | 18 Derselbe Grenzübergang ist auch auf einer Absichtskarte aus den 1950er-Jahren abgebildet.
© Stadtarchiv Lauenburg, Foto: Stadtarchiv Lauenburg
16 | 18 Horst Eggert vom Heimatbund und Geschichtsverein Herzogtum Lauenburg hat das Foto in seinen Beständen - ebenso wie alte Zeitungsberichte von dem Zwischenfall.
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17 | 18 "Sogar die 'Times' rief an": Der Vorfall rückte die Grenzgegend für ein paar Stunden in den Fokus der Welt, wie die "Lauenburgische Landeszeitung" damals schrieb.
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18 | 18 Die Zeitungsberichte sind einige der spärlich gesäten Dokumente über den Abschuss.
© Stadtarchiv Lauenburg, Foto: Stadtarchiv Lauenburg